A lights-out warehouse is a facility that doesn't require artificial lighting

„Lights out Warehouse“: die Spitze der industriellen Automatisierung

17 Jan 2023

Die neuen Generationen von Robotern fördern den Einsatz von unbeleuchteten Lagern (Lights out Warehouses), d. h. vollautomatischen Logistikanlagen, die keine Beleuchtung benötigen. Die automatischen Handhabungsgeräte erledigen die Lagerung, die Zusammenstellung oder den Versand von Bestellungen und minimieren so die Anwesenheit von Lagerarbeitern in der Anlage.

Was ist ein „Lights out Warehouse“

Das Lights out Warehouse ist ein Lager oder Vertriebszentrum, in dem es keine Beleuchtung gibt und die Anwesenheit von Lagerarbeitern auf ein Minimum reduziert ist, da die automatischen Handhabungsgeräte die verschiedenen Vorgänge erledigen. Der Begriff „blind“ wird in diesem Zusammenhang als Metapher für die geringe oder gar keine Intervention der Lagerarbeiter in die Prozesse der automatischen Lagerhäuser verwendet.

Ein „blindes“ Lager basiert auf einer vollständig automatisierten Logistik: Die Anlage umfasst automatische Lagersysteme wie Regalbediengeräte oder Miniloads, Warentransportmethoden wie Förderbänder oder autonome mobile Roboter, Technologie zur Automatisierung der Kommissionierung und Software zur Koordinierung der Abläufe.

In einem „blinden“ Lager übernehmen automatische Handhabungsgeräte alle Vorgänge, einschließlich der Konsolidierung und Dekonsolidierung von Waren. Das Lights out Warehouse kann u. a. über automatische Be- und Entladesysteme und Sortiersysteme verfügen, die kein menschliches Eingreifen erfordern.

Ein Lights out Warehouse ist eine ideale Lösung für temperaturkontrollierte Räume
Ein Lights out Warehouse ist eine ideale Lösung für temperaturkontrollierte Räume

Mit dem „blinden“ Lager stehen wir an der Spitze der industriellen Automatisierung. Das Beratungsunternehmen McKinsey weist in seinem Bericht Automation in logistics: Big opportunity, bigger uncertainty jedoch darauf hin, dass die vollständige Automatisierung des Lagers noch auf sich warten lässt: „Viele logistische Vorgänge könnten bis 2030 automatisiert sein, soweit die künstliche Intelligenz die zahlreichen, sich wiederholenden Tätigkeiten von Logistikunternehmen übernimmt. Wir erwarten Lager mit vollautomatischen Lagersystemen sowie autonome Fahrzeuge, die durch die Gänge fahren. Die Logistikverantwortlichen werden mithilfe von Geräten wie Augmented-Reality-Brillen in der Lage sein, den Fortschritt von Abläufen zu visualisieren und damit sowohl Menschen als auch Roboter zu koordinieren. Die Lagerverwaltungssysteme verfolgen die Bestände in Echtzeit und stellen sicher, dass sie den Kundenaufträgen entsprechen.“

„Blinde“ Lager sind eine optimale Lösung in temperaturgesteuerten oder klimatisierten Logistikanlagen (z. B. in Industriesektoren wie der Agrar- und Ernährungswirtschaft, der Chemie und der Pharmazie). Warum? Durch die Automatisierung entfallen menschliche Eingriffe unter Arbeitsbedingungen, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können - Kälte oder Sauerstoffmangel - und der Durchsatz in Lagern, in denen hohe Stromkosten anfallen können, wird erhöht.

Vorteile der „Lights out Warehouses“

Ein „blindes“ Lager bietet folgende Vorteile:

  • Höhere Leistung. Automatische Förder- und Lagersysteme bewegen die Waren mit höherer Geschwindigkeit zwischen den verschiedenen Lagerbereichen im Vergleich zu den Anlagen mit herkömmlichen Handhabungsgeräten.
  • Betrieb rund um die Uhr. „Blinde“ Lager können 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche ununterbrochen arbeiten.
  • Höchste Genauigkeit. Automatische Roboter folgen den Anweisungen einer Software, die ihre Bewegungen festlegt und koordiniert und das Risiko von Fehlern bei der Bestandsverwaltung ausschließt.
  • Steigerung der Lagerkapazität. Automatische Lösungen verdichten die Waren und nutzen die Höhe des Lagers optimal aus, um die Gesamtkapazität der Anlage zu erhöhen.

Technologie für das „Lights out Warehouse“

Cindy Gordon, CEO des Technologieunternehmens SalesChoice, stellt in ihrem Artikel Advancing AI smarter intelligence everything in the transportation and logistics industry fest, dass „blinde“ Lager „Anlagen sind, in denen Roboter im Dunkeln ohne menschliche Eingriffe arbeiten und Aufgaben übernehmen, die früher von Lagerarbeitern ausgeführt wurden.“

Technologien wie die künstliche Intelligenz in der Logistik, Machine Learning oder das Internet der industriellen Dinge (IIoT) spielen eine entscheidende Rolle beim Layout und Betrieb eines Lights out Warehouse. Die Roboter bewegen die Waren zwischen den verschiedenen Bereichen der Anlage und automatisieren alle Vorgänge, vom Wareneingang bis zum Versand der Aufträge an den Endkunden.

Für den Betrieb von Handhabungsgeräten in einem „blinden“ Lager müssen die Abläufe mithilfe einer modernen Logistiksoftware digitalisiert werden: u. a. eine Lagerverwaltungssoftware (LVS), eine Lagersteuerungssoftware (WCS, Warehouse Control System), ein Flottenkoordinierungsprogramm (TMS, Transport Management System) und ein spezielles Laderampenverwaltungssystem (YMS, Yard Management System).

„Lights out Warehouse“: alles oder nichts?

Zwar bedeutet das Konzept des Lights out Warehouse ein Lager ohne künstliches Licht, in dem alle Vorgänge robotisiert sind, doch ist die Automatisierung der Logistik in der Regel keine Alles-oder-Nichts-Entscheidung. Dies zeigt eine Publikation der Professoren Joakim Kembro und Andreas Norman von der Universität Lund (Schweden), The transformation from manual to smart warehousing, die den Einsatz automatisierter logistischer Prozesse in der schwedischen Industrie in den nächsten fünf Jahren analysiert.

Laut den Akademikern sind „blinde“ Lagerhäuser noch keine gängige Realität in der Logistikbranche. Die auf eingehenden Befragungen von Einzelhändlern basierende Studie zeigt, dass 20 % der Einzelhändler in den nächsten fünf Jahren in fünf oder mehr ihrer Geschäftsbereiche eine weitgehende Automatisierung anstreben. „Viele von ihnen haben den Großteil ihrer Prozesse automatisiert und einige planen sogar den Einsatz eines vollautomatischen Lagers - Lights out Warehouse -<146/><147. Insgesamt gaben 44 % der Befragten an, dass sie in Zukunft einen bis vier Abläufe automatisieren werden. Viele Einzelhändler machten keine Angaben dazu, ob sie über hochautomatisierte Logistikabläufe verfügen, was darauf hindeutet, dass in den Lagern immer noch ein hoher Bedarf an manueller Arbeit besteht.

 

„Lights out Warehouse“: Zukunft oder Wirklichkeit?

Zur Erfüllung der hohen Kundenanforderungen und zur Umsetzung der Logistik 4.0 haben sich Unternehmen für den Einsatz von robotisierten Lösungen in Abläufen wie Produktlagerung, Warenfluss oder Kommissionierung entschieden. Zwar ermöglicht die Konsolidierung von Technologien wie maschinelles Lernen, künstliche Intelligenz und 5G die Gestaltung vollautomatischer Anlagen, aber Lager, die ohne Licht arbeiten, gibt es immer noch sehr selten.

Die automatischen Lager verlassen sich bei der Ausführung ihrer Abläufe vorerst weiterhin auf die Lagerarbeiter, indem ihnen die Aufgabenmit dem größten Mehrwert vorbehalten bleiben, während die sich am meisten wiederholenden Aufgaben, die für die Arbeiter mit übermäßigem Aufwand verbunden sind, Robotern übertragen werden. Jedes Unternehmen hat jedoch spezifische logistische Anforderungen, die erfüllt werden müssen. Ein Automatisierungsprojekt für ein Lager muss auf die Anforderungen des Unternehmens und die technischen Merkmale der Anlage ausgerichtet sein. Mecalux verfügt über mehr als 50 Jahre internationale Erfahrung in der Planung und dem Bau von Lagern und bietet eine breite Palette von Lösungen für die Digitalisierung und Automatisierung aller Abläufe. Wenn Sie daran interessiert sind, das Beste aus Ihrer Anlage herauszuholen, können Sie sich gerne an uns wenden. Ein fachkundiger Berater wird Sie hinsichtlich der besten Lösung für Ihr Unternehmen beraten.