Tendenzen in der Logistik für 2026: zwischen künstlicher Intelligenz und zunehmender Automatisierung
Die Tendenzen in der Logistik für 2026 deuten auf einen Wandel in der Lieferkette hin. Die Kombination aus technologischen Fortschritten, neuen Kundenanforderungen und einem wachsenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit sorgt für eine Neudefinition der Marktprioritäten. Transparenz und Flexibilität haben sich als grundlegende Faktoren etabliert, um einem zunehmend dynamischen und wettbewerbsorientierten Umfeld gerecht zu werden.
In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Trends, die die unmittelbare Zukunft der Logistik prägen werden, und untersuchen, wie sich Unternehmen darauf vorbereiten können, um optimal davon zu profitieren.
KI treibt die Logistik voran
Einer der wichtigsten Tendenzen in der Logistik für 2026 ist die künstliche Intelligenz. Dieses Instrument ist bereits in die Logistikprozesse zahlreicher Unternehmen integriert, um die Effizienz und Entscheidungsfindung zu verbessern. Durch die Weiterentwicklung hin zu generativen Modellen wird ihr Anwendungsbereich noch erweitert, sodass nicht nur große Datenmengen analysiert, sondern auch Inhalte generiert werden können. Zwar gibt es noch Hindernisse, wie die Zuverlässigkeit der Quellen oder die Sicherheit der Informationen, doch aufgrund ihrer Auswirkungen auf die Produktivität wird sie in den kommenden Monaten zu einem entscheidenden Faktor für den Wandel der Lieferkette werden.
Die Einführung generativer KI hat in den letzten Jahren exponentiell zugenommen und sich auf eine Vielzahl von Branchen ausgeweitet. Laut dem Beratungsunternehmen Capgemini ist die Zahl der Unternehmen, die diese Technologie nutzen, von 6 % im Jahr 2023 auf 30 % im Jahr 2025 gestiegen. Heute beschäftigen sich bereits 93 % der Unternehmen mit generativer KI oder setzen sie ein, und nur ein kleiner Teil hat noch nicht damit begonnen. Diese Expansion bestätigt die unaufhaltsame Verbreitung dieser Technologie und lässt auch im Logistikbereich zunehmende Auswirkungen erwarten. Dort wird ihr Potenzial zur Verbesserung der Effizienz und Transparenz bis 2026 besonders relevant sein.
Mecalux hat in diesem Sinne die generative KI über Easy AI in sein Lagerverwaltungssystem Easy WMS integriert. Es handelt sich um ein Tool, bei dem die Benutzer mit einem Dialogassistenten interagieren, der komplexe Anfragen in sieben Sprachen verstehen und lösen kann. Dadurch werden eine schnellere Entscheidungsfindung und die Durchführung von Maßnahmen zur Steigerung der Lagerleistung gefördert. Die KI nutzt die verfügbaren Daten für klare und visuelle Antworten – wie Zahlen, Listen oder Grafiken – und ermöglicht Abfragen, die Erstellung von Berichten, die Erstellung von Dashboards und die Ausführung von Aufgaben. So wird der Zugriff auf Informationen erleichtert und die Verwaltung des Bestands und der Lagerabläufe optimiert.
Die Integration generativer KI in Lösungen wie Easy WMS zeigt, in welchem Maße die Logistikbranche diese Fähigkeiten inzwischen zur Automatisierung von Datenanalysen, Beschleunigung der Entscheidungsfindung und zur Optimierung operativer Abläufe einsetzt. Die Entwicklung macht hier jedoch nicht Halt: Neben diesen Dialogassistenten entstehen auch KI-Agenten, die in der Lage sind, Informationen aus ihrer Umgebung zu sammeln und selbstständig Entscheidungen zu treffen, um eine Aufgabe zu erfüllen oder ein Ziel zu erreichen. Diese Lösungen kombinieren verschiedene KI-Techniken, um Daten zu analysieren, aus Erfahrungen zu lernen und Aktionen im Namen des Benutzers auszuführen. Damit bilden sie ein zentrales Element auf dem Weg zu einer intelligenteren und kontextbezogenen Automatisierung.
Das Beratungsunternehmen Deloitte erwartet, dass KI-Agenten in den kommenden Jahren in zahlreichen Branchen auf dem Vormarsch sein werden. Damit diese Umstellung erfolgreich ist, müssen Unternehmen klare Anwendungsrahmen definieren und in die Schulung ihrer Teams investieren, um sie auf neue Arbeitsabläufe und neue Aufgaben vorzubereiten. Deloitte sieht das größte Potenzial in der Lieferkette, wo diese Systeme in Echtzeit autonom die Bestände, die Logistik und die Beschaffungsprozesse optimieren können. Diese Entwicklung, die bereits erste sichtbare Auswirkungen zeigt, bringt eine tiefgreifende Veränderung in der Art und Weise mit sich, wie logistische Abläufe verwaltet werden.
Flexible und skalierbare Automatisierung
Die Dynamik in der Logistikbranche erfordert die optimale Nutzung jedes verfügbaren Kubikmeters und gleichzeitig eine Optimierung der Betriebsabläufe. Die Lager erfordern Skalierbarkeit und Flexibilität, d. h. die Fähigkeit, sich parallel zum Unternehmen weiterzuentwickeln und zu wachsen und sich schnell an Nachfrageschwankungen anzupassen. Angesichts dieser Herausforderungen tritt die Automatisierung in eine neue Phase ein, die durch intelligentere, vernetzte und vielseitigere Systeme gekennzeichnet ist, die eine weitere Tendenz in der Logistik im Jahr 2026 prägen werden.
Die interne Beförderung von Produkten ist einer der Bereiche, in denen diese flexible und skalierbare Automatisierung die größte Wirkung entfaltet. In diesem Zusammenhang sind autonome mobile Roboter (AMR) zu einer unverzichtbaren Lösung geworden: Es handelt sich um intelligente Geräte, die ohne Aufsicht arbeiten können und sich durch ihre Flexibilität auszeichnen. Sie lassen sich problemlos in das Lagerlayout integrieren, erfordern keine baulichen Veränderungen und können in kürzester Zeit in Betrieb genommen werden. Dazu kommt die Skalierbarkeit, dank der die Flotte in Zeiten höherer Nachfrage oder bei steigender Aktivität leicht erweitert werden kann. Mecalux integriert diese Technologie durch eine Reihe autonomer mobiler Roboter, die sich an verschiedene Lagerprozesse anpassen lassen. Die Konfigurationen decken sehr unterschiedliche Anforderungen ab – vom Transport leichter Einheiten bis zum Transport palettierter Lasten. So können Lösungen angeboten werden, die genau auf die Besonderheiten der jeweiligen Anlage zugeschnitten sind.
Bei der Entwicklung hin zu flexibleren und skalierbareren automatisierten Lagern gewinnen Lösungen auf Basis von multidirektionalen Shuttle-Fahrzeugen zunehmend an Bedeutung. Diese Art von Systemen nutzt den verfügbaren Platz optimal aus und intensiviert die Bewegung der Paletten, da sich die Wagen autonom durch die Kanäle bewegen und die Ebenen wechseln können. Durch ihre Fähigkeit zum Einsatz in mehrere Richtungen sind sie eine ideale Wahl für Einrichtungen mit hohen Ein- und Ausgangsvolumina. Als Beispiel für diese Technologie bietet Mecalux das automatische 3D-Paletten-Shuttle an. Dieses System verfügt über ein multidirektionales Shuttle, das sich ohne manuelles Eingreifen zwischen Kanälen und Ebenen bewegen kann. Diese Lösung wurde für die effiziente und kontinuierliche Abwicklung großer täglicher Palettenströme entwickelt.
Software-as-a-Service: Flexibilität und Kontrolle
SaaS basiert auf Cloud Computing und bietet Unternehmen die Möglichkeit, moderne Softwarelösungen im Abonnement zu nutzen, ohne in eigene Server investieren zu müssen und mit geringeren Wartungskosten. Dieses Modell wird sich bis 2026 weiter ausbreiten und bietet automatische Updates, kontinuierlichen Support und schnelle Skalierbarkeit bei geschäftlichen Veränderungen. Für die Logistik bedeuten diese Vorteile eine höhere operative Flexibilität, geringere Infrastrukturkosten und eine zentralisierte Steuerung aller Lagerabläufe.
Das Beratungsunternehmen McKinsey geht davon aus, dass Software im Zeitalter von KI und SaaS nicht mehr nur ein statisches Hilfsmittel ist, sondern zu einer Plattform wird, die Arbeit ausführt und koordiniert. In der Logistik wird dieser Ansatz durch abonnementbasierte Lagerverwaltungssysteme umgesetzt. Diese lassen sich schnell aktivieren, werden ständig verbessert und können je nach den tatsächlichen Anforderungen der Anlage um weitere Funktionen erweitert werden. Dadurch wird die technologische Reibung verringert und die Time-to-Value beschleunigt. Dieser Faktor ist bei Projekten von grundlegender Bedeutung, bei denen die sofortige Verfügbarkeit des Systems einen direkten Einfluss auf die Produktivität des Lagers hat.
Die Vorteile von SaaS zeigen sich bereits in zahlreichen Betriebsabläufen. Unternehmen wie SurDiscount nutzen beispielsweise Easy WMS in der Cloud, um Spitzenauslastungen ohne zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur zu bewältigen, das System stets auf dem neuesten Stand zu halten und die Betriebskontinuität auch bei Kampagnen mit hoher Nachfrage zu gewährleisten. Beispiele wie dieses zeigen, wie sich SaaS als Modell etabliert, das Flexibilität, Kontrolle und Effizienz in einer Branche bietet, in der Dynamik eine entscheidende Rolle spielt.
Verteiltes Auftragsmanagement
Da derselbe Auftrag von verschiedenen Punkten des Netzwerks aus bearbeitet werden kann – sei es ein Lager, ein Geschäft, ein Dark Store oder ein Distributionszentrum –, benötigen Unternehmen einen einheitlichen Überblick über ihren Bestand und die tatsächliche Produktverfügbarkeit. DOM-Systeme (Distributed Order Management) ermöglichen diese Koordination, indem sie die Kommissionierung entsprechend dem Lagerbestand, der Nähe und der Betriebskapazität der einzelnen Standorte koordinieren. Diese Lösungen fungieren als eine Art Gehirn, das den Informationsfluss zwischen den verschiedenen Verkaufsstellen und Vertriebszentren zentralisiert. So wird sichergestellt, dass jeder Auftrag vom optimalen Standort aus geliefert wird.
Zur Bewältigung der Herausforderungen des Omnichannel-Vertriebs bietet Mecalux Easy DOM an, ein Distributed Order Management, das für Unternehmen mit verschiedenen Versandstellen entwickelt wurde, die eine Omnichannel-Strategie verfolgen und ein hohes tägliches Versandvolumen haben. Das System ermittelt den optimalen Ursprungsort für den jeweiligen Auftrag anhand der Lagerverfügbarkeit und einer Reihe von Priorisierungsregeln, die an das Geschäftsmodell angepasst sind, und gewährleistet so die fristgerechte und ordnungsgemäße Erfüllung. Eine einzige Plattform verbindet alle Akteure der Lieferkette – Lager (auch wenn sie unterschiedliche Software nutzen), ERP-Systeme, Marketplaces, Callcenter, Verkaufsstellen, 3PL-Betreiber und Transportagenturen – für eine abgestimmte und effiziente Verwaltung.
Automatisierte und intelligente Kommissionierung
Die Automatisierung der Kommissionierung festigt sich als weitere Tendenz in der Logistik für 2026. Durch die Kombination von Robotern, intelligenten Transportsystemen und fortgeschrittenen Algorithmen kann die Produktabholung beschleunigt, Fehler reduziert und die Betriebskontinuität gewährleistet werden.
Unter den Technologien, die diesen Wandel vorantreiben, sind insbesondere automatische Systeme hervorzuheben, die Behälter schnell innerhalb der Regale bewegen können, um eine kontinuierliche Versorgung der Kommissionierbereiche mit Produkten zu gewährleisten. Ein Beispiel hierfür ist das Shuttle-Lagersystem von Mecalux, das Shuttle mit Elektromotor zum präzisen Transport und Positionieren der Behälter einsetzt, wordurch ein durchgängiger Materialfluss zu den Kommissionierbereichen gewährleistet wird.
Hinzu kommen Kommissionierroboter, die dank fortschrittlicher Bildverarbeitungssysteme und künstlicher Intelligenz Artikel selbstständig identifizieren und handhaben können. Mecalux integriert diese Technologie in seine Roboter-Kommissionierlösung, die SIMATIC Robot Pick AI von Siemens nutzt. Damit wird die Genauigkeit bei der Auswahl und Handhabung von Produkten verbessert und ein kontinuierlicher Arbeitsablauf gewährleistet.
Effizienz und Intelligenz
Die Logistik des Jahres 2026 zeichnet sich als vernetztes Ökosystem ab. Der Vormarsch von KI, SaaS und kollaborativer Robotik verändert die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Abläufe planen – und diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken. Die Technologie steigert nicht nur die Produktivität, sondern beschleunigt auch die Entscheidungsfindung und verbessert die Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Anforderungen. Die Kombination aus moderner Software und automatisierten Lösungen verwandelt Lager in echte Kontrollzentren, die wesentlich flexibler sind. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Logistik der nahen Zukunft ein Umfeld sein wird, in dem Intelligenz und Effizienz sich gegenseitig ergänzen, um die globale Wettbewerbsfähigkeit zu fördern.