The use of EDI technology in logistics fosters smooth communication between the warehouse, suppliers, and customers

EDI in der Logistik: Technologie für eine standardisierte Kommunikation

10 Feb 2022

Die Nutzung der EDI-Technologie in der Logistik hat sich als eine Lösung etabliert, mit der eine flüssige und standardisierte Kommunikation zwischen den Beteiligten der Lieferkette erreicht werden kann: Von den Lieferanten bis hin zu den Transportunternehmen, die die Aufträge verteilen.

Dieser Artikel untersucht, wie EDI in die Logistik gekommen ist und welche Vorteile diese Technologie für die Lieferkette beinhalten muss.

Was ist EDI?

Zunächst einmal bezieht sich die Definition von EDI (Englisch für „Electronic Data Interchange“, zu Deutsch: elektronischer Datenaustausch) auf die Technologie, die für den elektronischen Dokumentenaustausch zwischen Unternehmen über ein standardisiertes Format genutzt wird. Bei EDI-Transaktionen, bei denen der Austausch von Dokumenten auf Papier entfällt, werden kodierte Informationen in einem gemeinsamen Format von der Software eines Unternehmens zur Software eines anderen Unternehmens übertragen, wobei mögliche Lesefehler oder Informationsverluste vermieden werden.

Das EDI-System stammt ursprünglich aus dem Militärbereich. Der nordamerikanische Sergeant Edward A. Guilbert gilt als der Begründer des elektronischen Informationsaustauschs. Gemeinsam mit zwei weiteren Logistikverwaltern entwickelte Guilbert im Jahre 1948 ein System zur Übertragung von Informationen über Fernschreiber und Telefon, um die Logistikprobleme bei der Versorgung von Westberlin zu lösen.

Jahre später in den 1960er Jahren, als Firmen anfingen, ihre internen Verwaltungen auf EDV umzustellen, wurde nach einer Lösung für Informationsübertragungen gesucht. 1968 wurde das Komitee Transportation Data Coordination Committee (besser bekannt unter seiner englischen Abkürzung TDCC) gegründet, um Normen für die Branche zu entwickeln. Das TDCC organisierte ein Programm für Nachrichtenformate, Codes und Kommunikationsprotokolle. 1975 veröffentlichte es seine erste Dokumentation über das EDI-System.

Später wurde diese Kommunikationsmethode in Sektoren wie der Automobilbranche übernommen, um eine „Just-in-Time“-Lieferung von Rohstoffen an die Produktionslinien sicherzustellen, oder auch im Finanzsektor zur Erleichterung von Banküberweisungen. Weitere Branchen, in der sie eingeführt wurde, waren das Gesundheitswesen, in der sie bei der Gewährleistung medizinischer Lieferungen an Krankenhäuser eine wesentliche Rolle spielt, und die Pharmaindustrie, um eine effiziente Kommunikation zwischen Laboren sicherzustellen.

Die Ausbreitung des EDI-Systems in immer mehr Unternehmen und Ländern basiert auf Standards, die gewährleisten, dass Nachrichten von jedem Gesprächspartner versandt, verstanden und erkannt werden können. Die verbreitetsten Standards sind der UN/EDIFACT der Vereinten Nationen und der ANSI ASC X12 des amerikanischen Instituts für Normung (American National Standards Institute; ANSI).

Automobilunternehmen verwenden das EDI-System zur Koordinierung ihrer Produktionsprozesse mit Lieferanten
Automobilunternehmen verwenden das EDI-System zur Koordinierung ihrer Produktionsprozesse mit Lieferanten

Verwendung des EDI-Systems in der Logistik

Die Nutzung von EDI in der Logistik ist angesichts der Notwendigkeit, Informationsflüsse zu beschleunigen und alle Beteiligten der Lieferkette zu koordinieren, zur Norm geworden.

In der Lieferkette erfüllt EDI verschiedene Funktionen. Einerseits ermöglicht das System es den Lieferanten, den Unternehmen mitzuteilen, welche Artikel sie im Lager erhalten werden. Andererseits unterstützt es Unternehmen dabei, den Transportunternehmen mitzuteilen, welche Bestellungen sie verteilen werden. Hierfür erzeugen die Unternehmen die sogenannte Advanced Shipping Notice (ANSI X12 EDI 856), d. h. ein elektronisches Dokument, das detaillierte Informationen zum Inhalt der Sendung enthält.

Die Lagerverwaltungssoftware Easy WMS von Mecalux kann bei Integration mit einem ERP-System mit dem EDI-System zusammenarbeiten. Einige ERP-Systeme auf dem Markt nutzen dieses Benachrichtigungssystem zur Kommunikation mit ihren Lieferanten oder den Transportunternehmen. Easy WMS kann ebenfalls Informationen im EDI-Format mit dem ERP-System austauschen, um den Datenaustausch zu beschleunigen.

EDI begünstigt eine flüssige Kommunikation zwischen Lager und Transportunternehmen
EDI begünstigt eine flüssige Kommunikation zwischen Lager und Transportunternehmen

Vor- und Nachteile von EDI in der Lieferkette

Die Einbindung von EDI in der Logistik bietet die folgenden Vorteile:

  • Geschwindigkeit und Sicherheit. Sicherstellen eines sicheren Informationsaustauschs zwischen allen Beteiligten der Lieferkette. Durch die Digitalisierung des Datenaustauschs sparen Unternehmen Kosten und vermeiden mögliche Fehler, die bei einer manuellen Informationsverwaltung auftreten können.
  • Effiziente Kommunikation. Nutzung eines gemeinsamen Formats durch Sender und Empfänger, das den elektronischen Datenaustausch erleichtert. Dank Standardisierung werden technische Barrieren überwunden. Außerdem entfällt die Notwendigkeit für eine manuelle Überprüfung der Informationen, da Daten einfach zwischen Anwendungen fließen.
  • Informationen in Echtzeit. Aktivierung eines sofortigen Informationsaustauschs zwischen verschiedenen Unternehmen. Auf diese Weise weiß der Lagerleiter zum Beispiel bereits im Vorfeld, welche Artikel ihm seine Lieferanten senden werden, sodass er die Lagerabläufe planen kann.
  • Vereinfachung der administrativen Formalitäten. Ermöglichung einer genauen Verwaltung von Lieferscheinen und Rechnungen, wodurch administrative Kosten verringert werden. So kann im Lager überprüft werden, ob die erhaltenen Artikel mit den von den Lieferanten angekündigten übereinstimmen.
  • Geplante Abläufe. Mit einem problemlosen Informationsfluss können die Beteiligten der Lieferkette ihre Vorgänge verbessern. Zum Beispiel können Lieferanten die Verteilung der Rohstoffe in Abhängigkeit von der Arbeitsauslastung an den Produktionslinien organisieren.
  • Verbesserung der Handelsbeziehungen. Unternehmen brauchen die Informationen, die sie erhalten, nicht zu deuten; Rechnungen oder Bestellungen können somit schneller bearbeitet werden.

Allerdings ist diese Technologie auch mit einigen Nachteilen verbunden:

  • Anfangsinvestition. Die Digitalisierung des Informationsaustauschs, die Nutzung eines Wertschöpfungsnetzwerks und einer Software zur Kodierung und zum Versenden von Daten erfordern eine Anfangsinvestition, was zu einem gewissen Widerstand führen kann.
  • Notwendige Anpassung. Unternehmen, die Daten mit dem EDI-System austauschen, müssen bestimmte Anforderungen teilen. Außerdem ist das EDI-System aktuell noch nicht ausreichend flexibel, um sich auf Marktveränderungen einzustellen.
Das EDI-System ermöglicht einen schnellen und sicheren Informationsaustausch zwischen Lager und Lieferanten
Das EDI-System ermöglicht einen schnellen und sicheren Informationsaustausch zwischen Lager und Lieferanten

EDI in der Logistik: Optimierung der Informationsflüsse

Der elektronische Datenaustausch ermöglicht eine effiziente Kommunikation zwischen den Beteiligten der Lieferkette, deren Struktur aufgrund ihrer sehr verschiedenen Vorgänge komplex sein kann. Mit der Nutzung von EDI in der Logistik lassen sich alle Prozesse koordinieren, um eine größere Effizienz zu erzielen.

Die Digitalisierung ist zu einem Verbündeten der Lager geworden, da sie Unternehmen dabei unterstützt, Prozesse zu steuern und eine minutiöse Rückverfolgung der Produkte zu erreichen. Setzen Sie sich mit Mecalux in Verbindung, damit wir Ihnen die technologischen Lösungen erklären können, die wir entwickeln, damit Logistikexperten auf die Anforderungen der Kunden von Morgen vorbereitet sind.