Timwoods ist eine Abkürzung und steht für Ineffizienzen am Arbeitsplatz

Timwoods: Was ist das und warum ist es für die Logistik wichtig?

08 Jul 2025

Timwoods dient im geschäftlichen Umfeld zur Vermeidung von Fehlern wie nicht wertschöpfenden Schritten, übermäßiger Produktion, unnötigen Bewegungen oder der Verschwendung von Mitarbeitertalenten. Diese sind als die acht Verschwendungsarten bekannt.

Was ist „Timwoods“ und in welchem Verhältnis steht es zu „Lean“?

Mit Timwoods lassen sich die acht Verschwendungen oder Ineffizienzen ermitteln, die nach der Lean-Methode in Räumen wie Fabriken, Lagern, Vertriebszentren oder auch Büros bei unzureichender Arbeitsorganisation auftreten können. Durch die Berücksichtigung dieser Methodik und die Integration ihrer Verfahren in den Produktionsplan des Unternehmens kann das Endprodukt oder die Dienstleistung aufgewertet und auf verschiedene Weise verbessert werden. 

Wofür steht die Abkürzung Timwoods? Diese Gedächtnisstütze setzt sich aus den englischen Anfangsbuchstaben der Wörter Transport, Inventar, Bewegung, Warten, Überbearbeitung, Überproduktion, Fehler und Fähigkeiten zusammen. Diese Abkürzung bezieht sich auf die Bereiche, in denen Unternehmen einschreiten müssen, wenn sie der unproduktiven Entwicklung ein Ende setzen wollen.

Die Lean-Methode, zu der Timwoods gehört, stützt sich ihrerseits auf die japanische Kaizen-Philosophie (Verbesserung). Es handelt sich um eine Strategie zur Kostensenkung und zur Verbesserung der Effizienz der Lieferkette durch die Beseitigung redundanter Prozesse. Seine Grundsätze können in der Produktion, der Unternehmensführung oder der Logistik angewandt werden.

Was ist Lean-Verschwendung?

Als Lean-Verschwendung oder -Mudas (vom japanischen Muda, Verschwendung) werden Tätigkeiten bezeichnet, die keinen Mehrwert schaffen und auf eine schlechte Produktion oder ein schlechtes Management zurückzuführen sind und die durch eine bessere Organisation hätten vermieden werden können. Diese Ineffizienzen können sich negativ auf die Produktivität auswirken und die Kosten in die Höhe treiben. Daher ist es für ein rentables Unternehmen unerlässlich, sie zu erkennen und zu beseitigen.

Der japanische Wirtschaftsingenieur Taiichi Ohno identifizierte und kategorisierte die Verschwendungen, aus denen sich die Abkürzung Timwoods zusammensetzt, um sie aus den Arbeitsprozessen auszumerzen. Das von Ohno entwickelte Modell fasste ursprünglich die sieben häufigsten Formen der Ressourcenverschwendung in Unternehmen zusammen, später wurde eine achte Verschwendung hinzugefügt.

Beispiele für Lean Manufacturing in Unternehmen

Verschiedene Kunden von Mecalux haben bereits erfolgreich die Grundlagen der Lean-Produktion oder des Lean Manufacturing übernommen. Das österreichische Unternehmen ALPLA, ein weltweit führender Anbieter von Verpackungslösungen, wendet die Lean-Methode an Standorten wie dem Golborne-Werk im Vereinigten Königreich an. Dort werden täglich 2.500 Paletten mithilfe von Fördersystemen und automatischen Palettenliften zügig bewegt.

Auch die Ladenkette Motocard, die Motorradausrüstungen und -zubehör anbietet, stellt an ihren Lagerarbeitsstationen das Nötigste zur Verfügung – Computer, Drucker, Siegel, Schere und Cutter. So können die Lagermitarbeiter so viele Aufträge wie möglich abwickeln.

Die Timwoods-Liste von Taiichi Ohno dient als Leitfaden zur Bekämpfung der Verschwendung
Die Timwoods-Liste von Taiichi Ohno dient als Leitfaden zur Bekämpfung der Verschwendung

„Timwoods“ oder die 8 Lean-Verschwendungen

Die vollständige Liste der Timwoods oder Tim Woods dient als Roadmap zur Bekämpfung von Ineffizienzen:

  • Transport. Die Beförderung von Waren von einem Punkt zu einem anderen im Lager ohne feste Route oder auf ungerechtfertigte Weise verschwendet Zeit und Ressourcen. Darüber hinaus kann eine übermäßige Handhabung des Materials zu Beschädigungen führen und den Bestandsschwund erhöhen.
  • Inventory (Inventar). Überschüssige Rohstoffe, Halbfertigprodukte oder Fertigwaren, die nicht sofort benötigt werden, beeinträchtigen die Rentabilität der Unternehmen. Sie verhindern nämlich, dass der Lagerraum für andere Waren genutzt werden kann.
  • Motion (Bewegung). Produkte, Lagermitarbeiter und Materialhandhabungsgeräte wie Gabelstapler können unnötig beansprucht werden, wenn die Bewegungen von LKWs oder Maschinen verschwendet werden. Durch die Automatisierung des Lagers lässt sich dieser Nachteil minimieren.
  • Waiting (Wartezeiten). Sind die Wartezeiten für die Kunden länger als erwartet, können sie dem Image der Unternehmen schaden. Auch die Zeit, in der Produkte oder Rohstoffe nicht transportiert oder verarbeitet werden, verursacht Verluste und verringert die Produktivität der Unternehmen.
  • Over-processing (Überverarbeitung). Dabei handelt es sich um Aufgaben, die den Arbeitsablauf erschweren und keinen Mehrwert für das Endprodukt oder die Dienstleistung darstellen. Einige dieser Aufgaben betreffen die Erstellung überflüssiger Unterlagen, eine unklare Aufgabentrennung oder Probleme wie die doppelte Führung von Aufzeichnungen.
  • Over-production (Überproduktion). Eine Überproduktion kann ein Fehler sein und zu Überbeständen führen, d. h. zu einer Anhäufung von Produkten oder Rohstoffen in der Anlage. Dies lässt sich am besten durch eine gute Bedarfsprognose, optimierte Arbeitsmethoden und Instrumente wie geeignete Lagersysteme oder ein LVS vermeiden.
  • Defects (Defekte). Die Herstellung mangelhafter Produkte wirkt sich negativ auf die Zufriedenheit der Nutzer aus und verursacht weitere Kosten, z. B. für die reverse Logistik, Rückerstattungen oder Ersatzprodukte.
  • Skills (Fertigkeiten). Falls Sie sich gefragt haben, was die achte Verschwendung auf Ohnos Liste ist: Es geht dabei um das Humankapital eines Unternehmens. Wenn das Wissen, die Kreativität und die Fähigkeiten der Beschäftigten nicht optimal genutzt werden, ist das eine Verschwendung. Daher sollte das Personal auf allen Ebenen einbezogen werden, um Ideen für Verbesserungen und mehr Informationen für die Problemlösung zu erhalten.

Beispiele für „Lean“- oder „Timwoods“-Verschwendung

Einige Timwoods-Verschwendungen können im Lager anfallen. So erzeugen beispielsweise schlecht gestaltete Produktionslinien oder -layouts und übermäßig komplexe Prozesse transportbedingte (T) Verschwendung. Unzureichende Nachfrageprognosen und das Fehlen einer Bestandsverwaltungssoftware können die Inventur (I) erschweren, und suboptimale oder schlecht an die Produktionslinien angeschlossene Lagersysteme können zu Verzögerungen und Wartezeiten (W) führen. Das Heben schwerer Gegenstände ohne entsprechende Hilfsmittel, wie z. B. Gabelstapler, oder die Notwendigkeit, Unterlagen auszuliefern, verschlingt Energie und trägt zur bewegungsbedingten (M) Verschwendung bei.

Beseitigung von „Timwoods“ beim „Lean Manufacturing“

Durch die Führung eines permanenten Bestandsverzeichnisses wird die Kontrolle der ein- und ausgehenden Bestände automatisiert und eine Veralterung verhindert. So können Unternehmen mit Logistikaktivitäten mit dem Lagerverwaltungssystem (LVS) Easy WMS alle Prozesse und Ressourcen in ihren automatischen oder manuellen Systemen steuern und optimieren. Es wurde für den Betrieb von mittleren bis großen Anlagen entwickelt und gewährleistet eine vollständige Rückverfolgbarkeit der Bestände in Echtzeit, reduziert Fehler erheblich und steigert die Produktivität – was eine schnelle Amortisierung der Investition gewährleistet. Wenden Sie sich an uns, damit wir von Mecalux Sie über diese und andere Lagerlösungen beraten können.