Bei Ship-to-store werden die Bestellungen an ein Geschäft geschickt, wo der Kunde sie abholen kann.

Was versteht man unter „Ship-to-Store“?

21 Okt 2022

Ship-to-Store (Versand an Filiale) wurde als Alternative zum Versand von Online-Bestellungen an Kunden im Rahmen der Omnichannel-Logistik eingeführt. Das Omnichanneling stellt für viele Unternehmen eine Änderung des Geschäftsmodells dar. Sie müssen die verschiedenen Verkaufskanäle in einen einzigen Service zusammenführen, um dem Kunden das beste Einkaufserlebnis bieten zu können. Daher kann Ship-to-Store eine Lösung für Unternehmen sein, die ein Gleichgewicht zwischen logistischer Effizienz und wettbewerbsfähigem Service anstreben.

Bei der Ship-to-Store-Methode werden online aufgegebene Bestellungen an eine Filiale geschickt, wo sie abgeholt werden können. Anstatt die Bestellung an einem Ort der Wahl des Kunden entgegenzunehmen - z.B. zu Hause oder an einer Abholstelle - bietet das Unternehmen die Möglichkeit, das Produkt kostenlos in der nächstgelegenen Filiale abzuholen.

Im Rahmen der Omnichannel-Logistik ist die Option Ship-to-Store bei großen Einzelhändlern weit verbreitet, um die Auswirkungen der letzten Meile zu reduzieren, die laut einer Studie des Beratungsunternehmens Deloitte zwischen 30 % und 35 % der gesamten Transportkosten ausmachen können. Bei den Lieferungen Ship-to-Store optimieren die Lieferfahrzeuge die Entladezeiten, indem sie die Waren an einem einzigen Punkt abliefern, statt mehrere Stopps einzulegen.

Ship-to-Store kann eine Lösung zur Reduzierung der Kosten für die letzte Meile sein
Ship-to-Store kann eine Lösung zur Reduzierung der Kosten für die letzte Meile sein
 

Unterschiede zwischen „Ship-to-Store“ und „Ship-from-Store“

Die Konzepte Ship-to-Store und Ship-from-Store sind zwar ähnlich, aber es handelt sich um unterschiedliche Methoden der Omnichannel-Logistik. Wie bereits erwähnt, schickt der Lieferant bei der Lieferung Ship-to-Store die Bestellung von seinem zentralen Lager oder Distributionszentrum an die nächstgelegene Filiale, damit der Kunde sie innerhalb eines kurzen Zeitfensters abholen kann.

Bei der Logistikstrategie Ship-from-Store hingegen ist die Filiale das Herzstück des Einkaufsvorgangs: Von dort aus wird das Produkt an die Adresse des Kunden geliefert. Durch die Abwicklung der Lieferungen aus den Filialen kann die Verfügbarkeit der Bestände garantiert und vor allem die Lieferzeit der Produkte verkürzt werden. Für Unternehmen ist es jedoch eine Herausforderung, weil die Filialen auch zu Lagern werden, die physische und digitale Kunden zusammenführen. Dieser Funktionswechsel erfordert von den Filialen eine strenge Kontrolle der Bestände, eine effiziente Verwaltung des Packaging sowie die Optimierung des Lagerraums.

Außerdem wird BOPIS - buy online, pick up in store - oft mit Ship-to-Store verwechselt. Der Unterschied ist gering: Bei BOPIS wird der Bestand nicht vom zentralen Lager oder Distributionszentrum in die Filiale geschickt, stattdessen begibt sich der Kunde zur Verkaufsstelle, wo das Produkt verfügbar ist. Bei der Ship-to-Store-Zustellung schickt das Unternehmen die Bestellungen an die Filiale, die dem Kunden am nächsten liegt, also muss die Ware vorher befördert werden.

Logistische Auswirkungen der Methode „Ship-to-Store“

Das Omnichanneling hat die traditionellen logistischen Prozesse grundlegend verändert. So haben sich nicht nur die physischen und Online-Verkaufskanäle vervielfacht, sondern auch die Art und Weise, wie diese integriert wurden, um das beste Kundenerlebnis zu bieten.

Das Ship-to-Store stellt eine logistische Herausforderung für Unternehmen dar. In der Analyse How offering a ship to store option comes at a cost, der Kellogg School of Management (USA), wird festgestellt: „Kunden, die sich für die Option der Lieferung in die Filiale (Ship-to-Store) entscheiden, können jedes beliebige Produkt auf der Website eines Einzelhändlers bestellen und es sich in eine Filiale in ihrer Nähe liefern lassen, selbst wenn die Filiale den Artikel normalerweise nicht führt.“

Das Omnichanneling hat die traditionellen logistischen Prozesse grundlegend verändert
Das Omnichanneling hat die traditionellen logistischen Prozesse grundlegend verändert

Eine Möglichkeit zur Optimierung der Lieferkosten ist die Anwendung von Strategien wie Ship-to-Store, die die Routen der Transportfahrzeuge begrenzen. Dank dieser logistischen Lösung kann sich der potenzielle Käufer dort aufhalten, wo der Verkäufer ihn haben möchte, nämlich in seiner Filiale, um den Kunden zu weiteren Bestellungen zu bewegen. Die Lieferung von Produkten in die Filiale führt zu einem Austausch zwischen dem Endkunden und der Marke, wodurch die Kommunikation verbessert wird und somit die Möglichkeit eines individuellen Service gegeben ist.

Das geht aus der Publikation The Value of Launching Omni-Channel Services hervor, die von Professoren der Clemson University in South Carolina (USA) vorgestellt wurde: Es liegt auf der Hand, dass die Einführung der kostenlosen Lieferung in die Filiale (Ship-to-Store) die Kunden zur Abholung in die örtlichen Geschäfte lockt, was wiederum die Zahl der Besuche in der Verkaufsstelle erhöht.

Eine Software für ein effizientes „Ship-to-Store“.

Die manuelle Auftragsverwaltung bei einer Ship-to-Store-Strategie kann zu häufigen Missverständnissen führen. Deshalb setzen Unternehmen, die ein Omnichanneling anbieten, oft eine Software ein, die die Abläufe sowohl im Lager als auch in der Filiale koordiniert.

Ein fortschrittliches Verwaltungsprogramm, wie z. B. eine Lagerverwaltungssoftware (LVS), organisiert die Vorbereitung und den Versand der Bestellungen, damit sie innerhalb der mit dem Kunden vereinbarten Fristen an die Filiale geschickt werden. Die digitale Bestandskontrolle spielt eine entscheidende Rolle, um einen guten Logistikservice und damit ein besseres Einkaufserlebnis für die Nutzer zu gewährleisten.

Deshalb verfügt eine LVS wie Easy WMS von Mecalux über fortschrittliche Funktionen zur automatischen Belieferung von Filialen mit Waren: Store Fulfillment ist ein Modul, das die im Lager und in den verschiedenen Verkaufsstellen gelagerten Waren synchronisiert, um die ständige Verfügbarkeit der Waren zu gewährleisten. Durch die Implementierung dieser Software haben die Ship-to-Store-Bestellungen, d. h. die Bestellungen, bei denen die Waren vom Lager in die Filiale gebracht werden, geringere Auswirkungen auf den Bestand, da das Programm einen Sicherheitsbestand für die Filiale gewährleistet, um eingehende Bestellungen zu versenden.

Das Modul Store Fulfillment von Easy WMS synchronisiert Aufgaben des Lagers und der Filiale
Das Modul Store Fulfillment von Easy WMS synchronisiert Aufgaben des Lagers und der Filiale

„Ship-to-Store“: Bedrohung oder Chance?

Die Einführung der Logistikstrategie Ship-to-Store kann erhebliche Veränderungen in der Logistikplanung bewirken. Werden diese Veränderungen jedoch gut bewältigt , kann die Strategie eine Chance darstellen, ein komplettes Einkaufserlebnis zu bieten und eine neue Art, Kunden anzuziehen.

Einer der wichtigsten Faktoren für die erfolgreiche Umsetzung von Ship-to-Store ist die Automatisierung der Abläufe, um Fehler zu vermeiden und die verschiedenen Glieder der Lieferkette, wie Lieferanten, Spediteure und Kunden, zu koordinieren. Eine Software wie Easy WMS ist ein ideales Tool zur Optimierung der Abläufe in der Omnichannel-Logistik und zur Maximierung der Leistung sowohl in den Filialen als auch im Lager. Wenn Sie mehr über die Vorteile von Easy WMS für Ihre Logistik erfahren möchten, setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Ein fachkundiger Berater wird Sie hinsichtlich der besten Lösung für Ihr Unternehmen beraten.