Logistikinformationssysteme optimieren die Lagerleistung

Logistikinformationssysteme digitalisieren das Lager

23 Aug 2022

Logistikinformationssysteme sollen Fehler bei den Vorgängen innerhalb und außerhalb des Lagers vermeiden. Der Einsatz verschiedener Anwendungen in der Fertigung, der Lagerung oder dem Versand steigert die Effizienz in der Lieferkette.

Diese Logistikverwaltungsprogramme erstellen ein digitales Lager, in dem Aufgaben wie die Bestandskontrolle und die Kommissionierung von einer Software ausgeführt werden, die Verzögerungen und Ausfälle bei diesen Vorgängen verhindert.

Was sind Logistikinformationssysteme?

Logistikinformationssysteme (LIS) sind digitale Anwendungen, die die Entscheidungsfindung und die Steuerung von Vorgängen wie die Beschaffung, Lagerung, Auftragszusammenstellung, den Transport und Versand von Waren unterstützen sollen.

Diese logistischen Anwendungen sorgen für einen ständigen Informationsfluss zwischen den Unternehmen, die an der Entwicklung, Herstellung, Lagerung und Vermarktung des Produkts oder der Dienstleistung beteiligt sind, verbinden alle Unternehmen und tragen zur Rückverfolgbarkeit der Waren bei.

Je nach den zu automatisierenden Aufgaben im Lager gibt es verschiedene Logistikinformationssysteme: Das Transport Management System (TMS), das Lieferrouten plant und organisiert, und dasEnterprise Resource Planning (ERP), ein betriebswirtschaftliches Programm, das Prozesse und Daten zwischen Abteilungen innerhalb eines Unternehmens, einschließlich der Logistik, synchronisiert, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Eine Lagerverwaltungssoftware (LVS) hingegen ist das Informationssystem, das als Gehirn des Lagers fungiert, d. h. es verwaltet alles, was innerhalb der Anlage geschieht, vom Wareneingang bis zum Versand der Produkte an den Endkunden. Durch die Implementierung einer digitalen Lösung wie einer LVS wird die Möglichkeit von Fehlern, die durch eine manuelle Handhabung entstehen, auf ein Minimum begrenzt, da die Software den Lagerarbeiter bei Aufgaben wie dem Auffüllen der Lagerbestände, der Auftragszusammenstellung oder der Planung des Warenversands unterstützt.

Ebenso koordiniert eine Verwaltungssoftware in einem automatisierten Lager die automatisierte Ausrüstung und die Aufgaben der Lagerarbeiter. Diese digitalen Programme sorgen nicht nur für eine Erhöhung des Warenflusses, sondern auch für mehr Sicherheit in der Anlage.

Eine Logistiksoftware wie Easy WMS steigert die Effizienz des Lagers
Eine Logistiksoftware wie Easy WMS steigert die Effizienz des Lagers

Vorteile der Einführung von Logistikinformationssystemen

Die Einführung eines Logistikinformationssystems bietet zahlreiche Vorteile, von denen die folgenden hervorzuheben sind:

  • Automatisierung von Prozessen: Dank einer Software für die Logistikverwaltung entfällt die manuelle Dateneingabe. Gleichzeitig automatisiert sie die Erstellung der notwendigen Unterlagen für logistische Abläufe und beseitigt so das Risiko von Fehlern bei Prozessen wie der Bestandskontrolle oder der Auftragsvorbereitung.
  • Automatisierte Informationsflüsse: Die Logistiksoftware bezieht Informationen aus dem Lagerbetrieb, um sowohl die Lagerprozesse als auch die verschiedenen Ebenen der Lieferkette miteinander zu koordinieren. Die fortschrittlichsten Programme analysieren die logistischen Abläufe, um Echtzeitinformationen über die Leistung der Anlage zu erhalten.
  • Optimierung der Logistikplanung: Informationssysteme ermöglichen die Überwachung der Lieferkette eines Produkts und die Erhebung von Daten, so dass der Verantwortliche über alle Informationen für die Logistikplanung verfügt.

Logistikprogramme steigern also die Effizienz der Lagerabläufe, indem sie das Lager mit anderen Ebenen der Lieferkette synchronisieren, wie z. B. mit der Anlage, in der sich die Produktionslinien befinden, oder mit dem Vertriebszentrum.

 Die Lagerverwaltungssoftware koordiniert die Aufgaben der automatisierten Geräte im Lager
Die Lagerverwaltungssoftware koordiniert die Aufgaben der automatisierten Geräte im Lager

Arten von Logistikinformationssystemen

Logistikinformationssysteme lassen sich je nach Spezifizierung in horizontale Programme, d. h. mit mehreren Modulen, die Lösungen für verschiedene Abteilungen des Unternehmens bieten, und vertikale Programme, die sich auf bestimmte Funktionen für einen einzigen Bereich des Unternehmens spezialisieren, unterteilen.

Zur Kategorie der horizontalen Software gehören beispielsweise die meisten Unternehmensverwaltungssysteme oder ERP-Systeme. Diese Anwendungen bieten grundlegende Funktionen für verschiedene Unternehmensabteilungen, wie z. B. Dokumentenmanagement, Verkauf und Rechnungsstellung oder grundlegende Bestandsverwaltung.

Vertikale Informationssysteme bieten dagegen Lösungen für spezifische Anforderungen. Für die Logistik können diese Funktionen eine erweiterte Bestandsverwaltung, Bedarfsplanung, Strategie für Transportrouten oder die Koordination von automatischen Ausrüstungen sein.

Unter den in der Logistik einsetzbaren vertikalen Programmen sticht die Lagerverwaltungssoftware (LVS), eine digitale Lösung zur Verwaltung des Waren- und Arbeitsflusses, hervor. Dieses Instrument synchronisiert auch die Aufgaben der automatisierten Geräte und der Lagerarbeiter, um eine produktive, sichere und fehlerfreie Arbeitsumgebung zu schaffen.

Abgesehen von der Lagerverwaltungssoftware gibt es weitere digitale Programme, die auf einer oder mehreren Ebenen der Lieferkette eingesetzt und miteinander koordiniert werden können. Dies sind die gängigsten:

  • Transport Management System (TMS): Eine Logistikinformationssoftware, die die Planung von Auftragsverteilungsrouten zur Verbesserung der Effizienz von Sendungen und zur Beseitigung von Fehlern optimiert.
  • Manufacturing Execution System (MES): Eine digitale Lösung, die in Lagern und Produktionszentren zur Organisation, Steuerung und Überwachung des Fertigungsprozesses in Produktionslinien eingesetzt wird.
  • Distributed Order Management (DOM): Logistikinformationssystem für die Auftragsverwaltung. Das Programm koordiniert die Abläufe, die ab dem Zeitpunkt, an dem der Kunde einen Auftrag erteilt, bis zu dessen Auslieferung stattfinden.

Diese Informationssysteme gehören zwar zu den gängigsten in einem Lager, aber aufgrund der Komplexität der Logistik haben moderne Logistikprogramme neue Funktionen implementiert, um sich an die wechselnden Anforderungen des Lagers anzupassen.

Logistikinformationssysteme und Digitalisierung des Lagers

Mit dem Vormarsch von E-Commerce und dem Omnichannel hat sich die Komplexität der Logistik erheblich erhöht. Im Mittelpunkt der E-Commerce-Logistik steht die Kundenzufriedenheit. Hier wurden Standards gesetzt, wie z. B. die Umstellung der standardmäßigen Ladeeinheit von Paletten auf Behälter, die kostenlose Rückgabe von Bestellungen und die 24-Stunden-Lieferung.

Die Logistik 4.0 erfordert daher agile, flexible Lager mit reibungslosen Abläufen, die Kostenüberschreitungen bei der Lagerverwaltung vermeiden. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich dafür, die manuelle Verwaltung - oder die Verwaltung mit wenig komplexen Programmen wie Excel - durch moderne Verwaltungssysteme zu ersetzen, die alle Abläufe in der Anlage automatisieren können, um eine maximale Effizienz zu gewährleisten.

Logistikinformationssysteme koordinieren sich untereinander und steigern die Produktivität
Logistikinformationssysteme koordinieren sich untereinander und steigern die Produktivität

Nach Angaben der Autoren der Fachzeitschrift Manufacturing and logistics information systems optimieren diese Programme Vorgänge wie Lagerhaltung, Transport und Bestandsverwaltung. „Logistikinformationssysteme können so konfiguriert werden, dass sie in verschiedenen Szenarien eingesetzt werden können. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Lager- und Transportverwaltung, zur Optimierung von Prozessen und zur Rückverfolgung der Stellplätze und Bestandsbewegungen.“

Logistikinformationssysteme sind auch für die Verwaltung kostspieliger Vorgänge nützlich, wie z. B. die Reverse Logistik. Marta Starostka-Patyk, eine Forscherin an der Technischen Universität Tschenstochau, veranschaulicht dies in ihrer Analyse The use of information systems to support the management of reverse logistics processes: „Die befragten Unternehmen setzen zunehmend IT-Systeme ein, um die Verwaltung von Prozessen der Reverse Logistik zu unterstützen. Damit wird der Notwendigkeit des Verkaufs neuer Produkte Rechnung getragen, während gleichzeitig die Bevorratung unnötiger Produkte vermieden wird.“

Die neue Rolle der Logistikinformationssysteme

Die Digitalisierung des Lagers ist nicht mehr aufzuhalten, und Logistikinformationssysteme spielen dabei eine Schlüsselrolle. Digitale Programme wie eine Lagerverwaltungssoftware (LVS), ERP- oder TMS-Systeme optimieren die logistischen Abläufe und schaffen ein produktiveres und fehlerfreies Lager.

Wir haben bei Mecalux Easy WMS entwickelt und optimiert, eine Lagerverwaltungssoftware, die vom US-amerikanischen Beratungsunternehmen Gartner im Magic Quadrant WMS/SGA im Jahr 2021 besonders hervorgehoben wurde. Easy WMS von Mecalux wird in mehr als 1.000 Anlagen in 36 Ländern eingesetzt und ist ein modernes Werkzeug zur Maximierung der Leistung Ihrer Anlage. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, können Sie sich gerne an uns wenden. Ein fachkundiger Berater wird Sie hinsichtlich der besten Lösung für Ihre Logistik beraten.