Druck auf die Lieferkette könnte zu Verzögerungen beim Versand von Aufträgen führen

Wie lässt sich der Druck entlang der Lieferkette reduzieren?

21 Feb 2023

Treten unsichere Szenarien auf, kann der Druck auf die Lieferkette die logistische Komplexität für Unternehmen erhöhen, die ihre Prozesse an Marktveränderungen anpassen müssen. Es gibt Hilfsmittel, um den Druck entlang der Lieferkette zu messen, wie z. B. den Global Supply Chain Pressure Index, der von der Federal Reserve Bank of New York entwickelt wurde.

Der Druck auf die Lieferkette ist mit dem Auftreten von Störungen verknüpft, die sich auf die Materialpreise, die Produktionskosten und das Nachfrageniveau auswirken. Die Herausforderung für die Unternehmen besteht in diesem Zusammenhang in der Sicherstellung der Versorgung mit Produkten, ohne dass ihnen Logistikkosten entstehen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen. Wie die in der Harvard Business Review veröffentlichte Analyse Global supply chains in a post-pandemic world feststellt, besteht angesichts der stattfindenden Umbrüche „die Herausforderung für Unternehmen darin, ihre Lieferketten widerstandsfähiger zu machen, ohne ihre Wettbewerbsfähigkeit zu schwächen“.

Durch die Analyse des globalen Drucks auf die Lieferketten gewinnt man einen Einblick in den aktuellen Stand des internationalen Handels und der internationalen Logistik. Ein Bericht von Oxford Economics kommt zu dem Schluss, dass der Druck auf die Lieferketten zwar nachlässt, aber 2023 neue Herausforderungen anstehen: „Die Lagerbestände im Verhältnis zur Nachfrage haben sich seit dem letzten Jahr grundsätzlich verbessert, was ein gutes Zeichen für die Handhabung des Drucks entlang der Lieferkette ist.“ Die Autoren weisen jedoch darauf hin, dass es zu weiteren Diskrepanzen kommen könnte, wenn die Lagerbestände weiter ansteigen und die Nachfrage weiter nachlässt. Wie der Global Supply Chain Pressure Index zeigt, haben die Ungleichgewichte in der Lieferkette seit Beginn der Coronavirus-Pandemie zugenommen.

Global Supply Chain Pressure Index

Die Federal Reserve Bank of New York hat ein Hilfsmittel entwickelt, um die Bedingungen, denen die globale Lieferkette ausgesetzt ist, objektiv zu messen. Der Global Supply Chain Pressure Index (GSCPI) kombiniert globale Variablen aus den Bereichen Transport und Produktion, wie z. B. Lieferzeiten, Kosten für den Versand von Rohstoffen, Anteile am Lagervolumen oder globale Zollkosten. Das Barometer basiert auf Variablen, mit denen die Faktoren erfasst werden sollen, die Druck auf die globale Lieferkette ausüben, und zwar sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.

Der GSCPI kombiniert Variablen aus den Bereichen Logistik und Produktion. Quelle: New York Fed 
Der GSCPI kombiniert Variablen aus den Bereichen Logistik und Produktion. Quelle: New York Fed 

Mit diesem Tool der Federal Reserve Bank of New York können Unternehmen, politische Entscheidungsträger und Verbraucher den Zustand der globalen Lieferkette besser verstehen. „Wir wollten ein Maß für den globalen Druck, dem die Lieferkette ausgesetzt ist, entwickeln. Unser Ziel war es, damit die Bedeutung von Lieferengpässen für die Wirtschaftsleistung zu messen“, so die Autoren des Global Supply Chain Pressure Index.

Er funktioniert wie folgt: Wenn der Wert des Global Supply Chain Pressure Index hoch ist, bedeutet dies, dass der Druck auf die Lieferkette höher als üblich ist, während ein niedriger Wert einen geringeren Druck bedeutet.

Wirtschaftswissenschaftler der Federal Reserve Bank of New York haben den GSCPI auf der Grundlage von Daten aus dem Harpex-Index entwickelt, der die weltweiten Preise für Containertransporte misst: der Baltic Dry Index, der die Transportkosten für Rohstoffe weltweit misst und der Index des US Bureau of Labor Statistics (BLS), der die Lufttransportkosten für den Export und den Import von Waren erfasst. Das Barometer nutzt auch Informationen aus dem privaten Sektor. Der GSCPI analysiert Daten wie z. B. das Auftragsvolumen oder den Lagerbestand von Unternehmen, die auf sieben Märkten tätig sind: dem Euroraum, China, Südkorea, den Vereinigten Staaten, Japan, dem Vereinigten Königreich und Taiwan.

Technologische Lösungen begrenzen die Auswirkungen des Drucks auf die Lieferkette
Technologische Lösungen begrenzen die Auswirkungen des Drucks auf die Lieferkette

Wie lässt sich der Druck entlang der Lieferkette reduzieren?

Die Resilienz entwickelt sich zu einer zentralen Eigenschaft von Lieferketten, insbesondere in Zeiten mit hohem Druck. Laut einer Analyse von Wirtschaftswissenschaftlern des Internationalen Währungsfonds (IWF) „haben die durch die Pandemie verursachten Unterbrechungen der Versorgungsketten die Bedeutung der Resilienz verdeutlicht, d. h. die Fähigkeit der Versorgungsketten, auch bei Störungen weiter zu funktionieren“.

Wie können Unternehmen Unterbrechungen in der Lieferkette durch Resilienz aufhalten? „Die Unternehmen können mit einem Organigramm der Lieferkette die in jeder Phase beteiligten Akteure identifizieren. Sie müssen auch vorhersehen, wie sie vorgehen müssen, wenn sie nicht alle Produkte liefern können und welche Kunden sie vorrangig bedienen müssen“, sagt Yossi Sheffi, Direktor des MIT Center for Transportation and Logistics. Ein weiterer wichtiger Punkt zur Verbesserung der Resilienz ist die „Bündelung von Informationen bei der Entscheidungsfindung, um die besten Ergebnisse zu erzielen“, sagt er.

Die Technologie entwickelt sich zu einer effektiven Lösung, um den Druck entlang der Lieferkette zu bewältigen. Angesichts der Tatsache, dass Unternehmen ihre Lieferfristen verkürzen und die Logistikkosten begrenzen müssen, kann die Digitalisierung von Prozessen zu einer besseren Reaktionsfähigkeit auf mögliche Störungen beitragen. Der Einsatz von Logistikprogrammen sorgt für mehr Transparenz bei den Abläufen in der Lieferkette. Der Einsatz von Softwareanwendungen, wie z. B. einer Lagerverwaltungssoftware, sorgt für eine flexible und widerstandsfähige Logistik, die sich an Veränderungen der Produktnachfrage anpassen kann.

Die Implementierung einer Lagerverwaltungssoftware unterstützt die Transparenz der Lieferkette.
Die Implementierung einer Lagerverwaltungssoftware unterstützt die Transparenz der Lieferkette.

Eine Studie der Berlin School of Economics kommt zu dem Schluss, dass neue Technologien eine wirksame Maßnahme sind, um den Druck entlang der Lieferkette abzuschwächen: „Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Betriebsabläufe und die Lieferkette können ziemlich komplex sein. Das Risiko in der Lieferkette kann durch die deskriptive und prädiktive Nutzung von Big Data-Analysen verringert werden. Diese Analysen können die Transparenz und Prognosegenauigkeit erhöhen, das Risiko von Informationsunterbrechungen eindämmen und die Notfallplanung verbessern. Die Autoren sind der Ansicht, dass fortschrittliche Überwachungssysteme koordinierte Notfallstrategien in Echtzeit aktivieren können, um Risiken und Reaktionszeiten auf potenzielle Störungen zu reduzieren.

Hilfsmittel zur Bewältigung des Drucks entlang der Lieferkette

Wenn die Lieferkette unter Druck gerät, entscheiden sich Unternehmen für Lösungen, die die Flexibilität und Resilienz ihrer Logistikabläufe fördern. Die Implementierung digitaler Lagerverwaltungsprogramme sorgt für einen besseren Überblick über alle Vorgänge in der Lieferkette und ermöglicht eine effizientere Logistikplanung.

Eine Software wie Easy WMS von Mecalux minimiert das Fehlerrisiko bei der Versorgung mit Rohstoffen, bei der Lagerverwaltung und bei der Zusammenstellung und dem Versand von Produkten. Mit diesem Programm erhält der Logistikverantwortliche aktuelle Echtzeitinformationen über die Leistung des Lagers. Wenn Sie daran interessiert sind, Ihre Abläufe zur Optimierung Ihrer Lieferkette zu digitalisieren, können Sie sich gerne an uns wenden. Ein fachkundiger Berater wird Sie hinsichtlich der besten Lösung für Ihr Unternehmen beraten.