Die Bestandsdeckung gibt den Zeitraum an, in dem die Nachfrage durch den vorhandenen Bestand gedeckt werden kann.

Bestandsdeckung: Was versteht man darunter und wie kann man sie berechnen?

12 Dez 2022

Die Bestandsdeckung ist eine Formel für die Bestandsverwaltung, mit der die genaue Verfügbarkeit der Bestände im Lager ermittelt werden kann, um die Nachfrage zu decken. 

Eine genaue Übersicht über die Lagerbestände ist wichtig, damit Unternehmen Kundenaufträge erfüllen können, ohne dass es zu Fehlbeständen kommt. 

Was versteht man unter Bestandsdeckung?

Die Bestandsdeckung ist eine logistische Kennzahl, die den Zeitraum - in der Regel in Tagen ausgedrückt - angibt, in dem ein Unternehmen die Nachfrage seiner Kunden mit dem verfügbaren Bestand im Lager decken kann. Zur Berechnung dieser Kennzahl muss die Menge der im Betrieb gelagerten Bestände durch die durchschnittliche Nachfrage in einem bestimmten Zeitraum geteilt werden.

In seinem Buch Gestión de stock definiert der Logistikberater und ehemalige Professor am Instituto Vasco de Logística, Mikel Mauleón, die Bestandsdeckung als „die Anzahl der Tage, die ein Unternehmen die Nachfrage mit einem durchschnittlichen Bestand decken kann“. Nach Ansicht des Autors sollte die Bestandsdeckung jedoch eine ausgewogene Variable sein: „Die Lagerverantwortlichen bevorzugen es, von einem punktuellen Deckungszeitraum zu sprechen. Das heißt, wie viele Tage Vorrat sind ab heute und bei der erwarteten Anzahl von Verkäufen verfügbar.“

Es gibt Tools wie Excel, die die Berechnung der Bestandsdeckung teilweise automatisieren
Es gibt Tools wie Excel, die die Berechnung der Bestandsdeckung teilweise automatisieren

Der Zahlenwert, der sich aus dieser mathematischen Formel ergibt, ist für die Bestandsverwaltung sehr nützlich: Kennen die Logistikverantwortlichen die tatsächliche Bestandsverfügbarkeit und die durchschnittliche Nachfrage, können sie u. a. Bestellungen bei Lieferanten vorwegnehmen oder verzögern oder das Lager zur Effizienzsteigerung umverteilen. 

Wie wird die Bestandsdeckung berechnet?

Mit der Bestandsdeckung lässt sich der Zeitraum abschätzen, in dem ein Unternehmen die Erfüllung von Aufträgen sicherstellen kann, ohne neue Bestände kaufen zu müssen. Um diese Kennzahl zu berechnen, wird der Lagerbestand durch die durchschnittliche Nachfrage nach dem Produkt in einem bestimmten Zeitraum geteilt

Die Formel für die Bestandsdeckung lautet also: 

Bestandsvolumen / durchschnittliche Nachfrage

 

Nehmen wir ein Beispiel: Ein E-Commerce-Unternehmen besitzt ein Lager, um seine Produkte zu lagern, vorzubereiten und zu versenden. Dieses Unternehmen verkauft 10 Paar Socken pro Tag. Wenn das aktuelle Bestandsvolumen 400 Socken beträgt, beträgt die Bestandsdeckung:

400/10 = 40

 

Das Ergebnis ist in diesem Fall 40, d. h. das Unternehmen hat bei der aktuellen durchschnittlichen Nachfrage eine Bestandsdeckung in Socken von 40 Tagen. Das heißt, das Unternehmen kann mit dem vorhandenen Lagerbestand 40 Tage lang Aufträge erfüllen.

Wie wird die Bestandsdeckung interpretiert?

Die Bestandsdeckung ist ein Zahlenwert, der angibt, wie viele Tage ein Unternehmen seine Aufträge mit dem aktuellen Bestand bedienen kann. Das Ziel sollte logischerweise eine hohe Zahl sein, um eine maximale Bestandsverfügbarkeit zu erreichen, ohne dass die Bestände aufgefüllt werden müssen.

Falls das Unternehmen jedoch einen Überschuss an Lagerbeständen im Vergleich zu seiner üblichen Nachfrage hat, entstehen ihm möglicherweise höhere Lagerkosten und die Komplexität der Bestandsverwaltung nimmt zu. Außerdem kann ein Überschuss an Lagerbeständen in Unternehmen mit verderblichen Waren dazu führen, dass die Waren bei zu langer Lagerung ihre Eigenschaften verlieren. 

Der optimale Lagerbestand ist die ideale Menge an Lagerbeständen, um die Nachfrage nach dem Produkt zu befriedigen
Der optimale Lagerbestand ist die ideale Menge an Lagerbeständen, um die Nachfrage nach dem Produkt zu befriedigen

Eine niedrige Bestandsdeckung hingegen kann dazu führen, dass bei einem Unternehmen Fehlbestände auftreten. Das heißt, es besteht ein erhöhtes Risiko, dass Aufträge nicht erfüllt werden können, weil keine Lagerbestände zur Verfügung stehen. 

Eine effiziente Bestandsverwaltung basiert daher auf dem Konzept des optimalen Bestands, d. h. der richtigen Menge an Beständen, um die Produktnachfrage ohne unnötige Kosten zu decken. Dieser Zahlenwert wird anhand des Wilson-Modells berechnet. Diese Formel wird auch als Meldebestand bezeichnet und gibt an, wann und in welcher Menge bei einem Lieferanten bestellt werden muss, um die Verfügbarkeit des Bestands zu gewährleisten. Eine strenge Bestandskontrolle ist Voraussetzung für die ständige Verfügbarkeit der Bestände.

Inventarisierungssoftware zur Vermeidung von Fehlern

Obwohl es Büroprogramme gibt, die einen Teil der Berechnung der Bestandsdeckung automatisieren, wie z. B. Microsoft Excel, führt die manuelle Berechnung dieser Variable zu einer erhöhten Fehleranfälligkeit in der Bestandsverwaltung. Angesichts der Komplexität der Bestandsverwaltung haben sich Unternehmen für Tools entschieden, die die Bestandskontrolle automatisieren und es dem Logistikverantwortlichen ermöglichen, jederzeit den Status und die Verfügbarkeit der Bestände, ihren Stellplatz und die Nachfrage nach Artikeln zu kennen. 

Die Einführung einer Lagerverwaltungssoftware (LVS) wie Easy WMS von Mecalux ermöglicht eine automatisierte Bestandskontrolle und beseitigt die Möglichkeit von Ineffizienzen im Inventar. So wird eine lückenlose Rückverfolgbarkeit der Produkte gewährleistet, weil der Logistikverantwortliche jederzeit weiß, wo sich die einzelnen Artikel befinden und welche Prozesse sie durchlaufen haben. 

Diese Software organisiert nicht nur alle Lagerabläufe, sie sorgt auch für die Bestandskontrolle in komplexen Logistikszenarien wie der Verwaltung mehrerer Filialen, dem Omnichannel-Vertrieb oder der Vermarktung von Artikeln auf Marketplaces.

Eine Software wie Easy WMS von Mecalux automatisiert die Bestandsverwaltung
Eine Software wie Easy WMS von Mecalux automatisiert die Bestandsverwaltung

Bestandsdeckung für die Abwicklung von Aufträgen

Die Bestandsdeckung ist eine wichtige Kennzahl, um die Verfügbarkeit des Bestands sicherzustellen. Durch die Zunahme der SKUs in den Logistikanlagen wird die manuelle Lagerverwaltung jedoch immer komplexer. 

Unternehmen entscheiden sich deshalb für digitale Lösungen wie Easy WMS, die die Bestandskontrolle automatisieren und es dem Logistikverantwortlichen ermöglichen, die Bestandsdeckung entsprechend der gelagerten Menge im Betrieb zu kennen. Wenn Sie daran interessiert sind, die Logistik in Ihrem Unternehmen voranzubringen, können Sie sich gerne an uns wenden. Ein fachkundiger Berater wird Sie hinsichtlich der besten Lösung für Ihr Lager beraten.