Cross-contamination of food consists of the transfer of contaminating agents from one food product to another

Kreuzkontamination von Lebensmitteln: Wie sie in der Logistikbranche vermieden werden kann

23 Nov 2023

Bei der Kreuzkontamination von Lebensmitteln werden Verunreinigungen, wie Mikroben oder Allergene, von einem Produkt auf ein anderes übertragen. Dies kann negative gesundheitliche Folgen für die Menschen haben, die sie verzehren.

In der Logistik können Kontaminationen auftreten, wenn Lebensmittel während der Lagerung oder des Transports zusammengebracht werden. Für Unternehmen ist die Prävention eine Priorität und eine Herausforderung bei der Organisation von Lieferkettenprozessen.

Was ist die Kreuzkontamination von Lebensmitteln und wodurch wird sie verursacht?

Unter Kreuzkontamination versteht man die unbeabsichtigte Übertragung von Verunreinigungen, Mikroorganismen oder schädlichen Substanzen von einem Gegenstand, einer Oberfläche oder einer Stelle auf eine andere. In Sektoren wie der Lebensmittelbranche kann der Kontakt dieser Verunreinigungen mit Produkten oder Bereichen, in denen sie nicht vorhanden sein sollten, zu Gesundheitsrisiken führen.

Die Kreuzkontamination von Lebensmitteln kann in der Logistik auf verschiedenen Stufen und in verschiedenen Situationen auftreten. Während der Lagerung kann dies durch die räumliche Nähe von inkompatiblen Produkten auftreten, während beim Transport durch beschädigte Verpackungen, Verschütten und Leckagen Verunreinigungen in Kontakt mit anderen Produkten kommen können. Zur Minimierung der Risiken müssen Unternehmen die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen treffen und alle relevanten Protokolle beim Umgang mit den Waren einhalten.

Die Kreuzkontamination von Lebensmitteln kann negative Auswirkungen auf die Produktqualität und den Ruf der Marke haben
Die Kreuzkontamination kann negative Auswirkungen auf die Produktqualität und den Ruf der Marke haben

Wie lässt sich eine Kreuzkontamination von Lebensmitteln in logistischen Prozessen verhindern?

Eine vollständige Beseitigung der Risiken einer Kreuzkontamination von Lebensmitteln in logistischen Prozessen ist aufgrund der großen Vielfalt an Produkten, die Unternehmen handhaben, praktisch unmöglich. Durch eine detaillierte Analyse der Abläufe und eine rationelle Handhabung der Waren können jedoch jede Möglichkeit der Übertragung von Schadstoffen minimiert werden.

Eine Studie der Marineakademie Nikola Vaptsarov in Bulgarien kommt zu dem Schluss, dass die Vermeidung und Minimierung von Kreuzkontaminationsrisiken in der Logistik die Einführung von Richtlinien, Programmen und Standards für deren effektive Handhabung erfordert. Die in der Fachzeitschrift International Journal of Innovative Science and Research Technology veröffentlichten Forschungsergebnisse zeigen zehn Schritte auf, die Unternehmen zur Erkennung, Vorbeugung und Reduzierung von Risiken durch Kreuzkontaminationen in logistischen Prozessen unternehmen:

1. Analyse des bestehenden Kontrollsystems für das Risiko der Kreuzkontamination

Die Unternehmen müssen über spezifische Verfahren verfügen, mit denen sie die potenziellen Risiken der Verbreitung von Verunreinigungen, die in ihren logistischen Prozessen auftreten können, steuern und überwachen können. Die bestehenden Verfahren müssen die Wahrscheinlichkeit einer versehentlichen oder absichtlichen Kreuzkontamination von Produkten berücksichtigen.

2. Erfassung der Warenein- und -ausgänge im Lager

Unternehmen müssen detaillierte Aufzeichnungen über alle Produkte führen, die sie aus dem Lager erhalten und versenden, und sämtliche verwendeten Materialien prüfen, die eine Kreuzkontamination verursachen könnten. Diese Analyse ist besonders wichtig für Produkte mit einer komplexen Zusammensetzung, d. h. Produkte mit mehreren Komponenten oder Inhaltsstoffen, die bei der Handhabung andere Lebensmittel kontaminieren könnten.

3. Ermittlung der Lieferanten von Materialien und Inhaltsstoffen für jedes Produkt

Hier müssen alle Lieferanten von Materialien und Inhaltsstoffen bekannt sein. Bei Produkten mit einem höheren Kontaminationsrisiko können Unternehmen drei Maßnahmen ergreifen:

  • Durchführung von Audits bei den Lieferanten und Ausarbeitung von Plänen für Abhilfemaßnahmen im Falle einer Kreuzkontamination.
  • Ordnungsgemäße Kennzeichnung der Produkte mit Zeichen und Symbolen zur Information der Verbraucher über mögliche Risiken einer versehentlichen Übertragung von Schadstoffen.
  • Ergreifung von Maßnahmen zur Begrenzung des Kontaminationsrisikos bei der Auswahl neuer Lieferanten.

4. Inspektion umgepackter Produkte nach Kundenreklamationen

In diesem Schritt werden die Produkte identifiziert, bei denen ein Risiko der Kreuzkontamination bestand. Bei Artikeln, die aufgrund von Kundenbeschwerden neu verpackt werden mussten, besteht ein höheres Kontaminationsrisiko. Erhält ein Unternehmen beispielsweise Reklamationen, dass seine Produkte aufgrund der Originalverpackung beschädigt bei den Kunden ankommen, sollte es die Waren gründlich prüfen, bevor es sie in eine sicherere Verpackung steckt und erneut an die Kunden schickt.

5. Analyse von Prozessen und Prüfung auf eventuelle Kreuzkontaminationen

In dieser Phase werden alle logistischen Prozesse vom Wareneingang über die Lagerung, Auftragszusammenstellung und Verpackung bis zur Lieferung an den Endkunden nachverfolgt. Waren mit einem höheren Kontaminationsrisiko erfordern z. B. eine genauere Prüfung der von den Lieferanten verwendeten Materialien oder die Festlegung von Lagerungs- und Handhabungsverfahren. Die Unternehmen sollten auch die Anwesenheit von Dritten berücksichtigen, die Zugang zu den Produkten haben oder mit ihnen umgehen, sowie die Reinigungs- und Desinfektionsverfahren der Einrichtungen oder die Verwendung von Schutzkleidung durch das Personal bewerten.

6. Beurteilung und Analyse von Kreuzkontaminationsrisiken in der Lieferkette

Die Produkte eines Unternehmens werden je nach Kontaminationsrisiko in drei Gruppen eingeteilt: gering, mittel oder hoch. Gegenstände mit höherem Risiko müssen planmäßigen Kontrollen unterzogen werden, um ihren Zustand zu überprüfen und eine unerwünschte Übertragung von Schadstoffen zu verhindern. Diese Produkte können durch Kontakt mit der Schutzkleidung des Personals, durch verschüttete Flüssigkeiten oder durch unsachgemäße Reinigung kontaminiert werden.

7. Erstellung und Umsetzung eines Programms zur Vermeidung von Kreuzkontaminationen

Der nächste Schritt ist die Einführung von Maßnahmen zum Schutz der gehandhabten Produkte. Unternehmen können u. a. diese Regeln anwenden, um die ungewollte Übertragung von Verunreinigungen zu verhindern: 

  • Reinigung und Desinfektion des Lagers, der Umkleideräume und der verwendeten Ausrüstung unmittelbar nach dem Umgang mit Produkten, bei denen ein hohes Risiko einer Kreuzkontamination besteht.
  • Die vorübergehende Lagerung von unverpackten Produkten in großen Mengen oder in flüssiger Form vermeiden.
  • Einrichtung getrennter Zonen für Produkte mit hohem Risiko und Produkte mit geringem Risiko. Diese Bereiche müssen gut sichtbar ausgeschildert sein.
  • Zuweisung eines Bereichs für die Lagerung von Retouren. Er muss räumlich von Bereichen entfernt sein, in denen Produkte mit hohem Kontaminationsrisiko gelagert werden.
  • Vermeidung des gleichzeitigen Abpackens von zwei Produkten mit hohem Risiko und unterschiedlichen Zusammensetzungen.
  • Unterscheidung zwischen Lagerbereichen für Hochrisikoprodukte und Lagerbereichen für Reinigungs- und Desinfektionschemikalien.
  • Sicherstellen, dass übrig gebliebene Produktverpackungen bei der Handhabung keine Verunreinigungen verbreiten können.
  • Einschränkung aller unnötigen Bewegungen von Geräten und Materialien.

8. Schulung des Personals zur Vermeidung und Minimierung von Risiken

Schulungen sind eine der wirksamsten Maßnahmen, um alle an den Prozessen der Lieferkette beteiligten Personen mit der Wichtigkeit der Vermeidung des Übergreifens von Schadstoffen und der Ergreifung entsprechender Maßnahmen vertraut zu machen. Die Schulung sollte das gesamte Lagerpersonal umfassen, einschließlich der Zeitarbeitskräfte.

9. Kontrolle der angewandten Prozesse

Nach der Umsetzung der verschiedenen Verbesserungen ist eine Überwachung unerlässlich, um die effiziente Durchführung aller Prozesse zu gewährleisten und sicherzustellen, dass die Maßnahmen zur Vermeidung von Kreuzkontaminationsrisiken wie vorgeschrieben eingehalten werden. Bei der Kontrolle werden Aufzeichnungen und Dokumente geprüft, um die Qualität und Sicherheit der Produkte zu bestätigen, bevor sie die Lager verlassen und in den Handel gebracht werden.

10. Validierung des Managements von Kreuzkontaminationsrisiken in der Logistik

Um eine mögliche Kreuzkontamination der Produkte zu vermeiden, müssen die Qualität und die Leistungsfähigkeit der angewandten Methoden regelmäßig überprüft werden. Unternehmen können das Worst-Case-Szenario simulieren, um herauszufinden, ob die Risikomanagementsysteme zufriedenstellend sind und den spezifischen Bedingungen der einzelnen Logistikanlagen entsprechen.

Die Minimierung von Kreuzkontaminationsrisiken in logistischen Prozessen ist in Branchen wie der Lebensmittelindustrie entscheidend
Die Minimierung von Kreuzkontaminationsrisiken in logistischen Prozessen ist in Branchen wie der Lebensmittelindustrie entscheidend

Beispiele für Lösungen zur Vermeidung der Kreuzkontamination von Lebensmitteln in der Logistik

Der erste Schritt zur Vermeidung des Übergreifens von Schadstoffen zwischen Lebensmitteln ist eine sorgfältige Planung. Durch eine umfassende Organisation der Artikelarten wird verhindert, dass kontaminationsgefährdete Artikel miteinander in Kontakt bleiben.

Das brasilianische Unternehmen für Heimtierbedarf Petz organisiert z. B. seine Produkte strategisch im Lager, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden. Das Unternehmen verfügt über einen sehr umfangreichen Katalog mit mehr als 20.000 Artikeln für das Wohlbefinden von Haustieren (einschließlich Futter, Zubehör, Spielzeug und Tierarzneimittel). Petz hat einen Lagerbereich für empfindlichere Produkte eingerichtet, die geschützt und isoliert werden müssen. Dieser Bereich ist nur für zugewiesene Mitarbeiter zugänglich.

Abgesehen von der Organisation des Lagers ist die Digitalisierung ein wichtiges Hilfsmittel für Unternehmen, die das Risiko einer Kreuzkontamination von Lebensmitteln begrenzen müssen. Lösungen wie eine Lagerverwaltungssoftware helfen Unternehmen bei der effizienten Verteilung von Waren innerhalb ihrer Logistikanlagen.

Das kolumbianische Unternehmen Megafin, ein auf Lebensmittel spezialisierter 3PL-Dienstleister, hat sein Lager mit Easy WMS von Mecalux digitalisiert, um die Rückverfolgbarkeit der Waren zu gewährleisten. „Die Verfolgung verderblicher Produkte in Echtzeit ist in unserer Branche unerlässlich, um die richtige Lagertemperatur zu gewährleisten und eine Unterbrechung der Kühlkette zu vermeiden“, erklärt Rogelio Betancourth, Logistikdirektor des Unternehmens. Das System bestimmt einen Stellplatz für jede Palette unter Berücksichtigung der Art der darin enthaltenen Lebensmittel und ihrer optimalen Temperatur. „Einige Paletten dürfen nicht zusammen gelagert werden: Wir müssen die Vorschriften und Spezifikationen der einzelnen Produkte berücksichtigen, damit wir unsere Programme für Lebensmittelsicherheit, HACCP und Allergenkontrolle korrekt anwenden können“, fügt Betancourth hinzu.

Die Rückverfolgbarkeit ist ein entscheidender Prozess für Lebensmittelunternehmen wie Costa Concentrados Levantinos, einem Hersteller von pflanzlichen Getränken und Horchatas. Die Software von Mecalux kontrolliert die Produkte in seinem Lager in Spanien, damit das Unternehmen die Hygienestandards und die spezifische Gesetzgebung bei der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb der Produkte einhalten kann. „Die Lagerverwaltungssoftware Easy WMS von Mecalux ermöglicht es uns, eine Kontrolle der Ware und eine vollständige Rückverfolgbarkeit zu erzielen, was für unser Geschäft von wesentlicher Bedeutung ist, da wir strenge Sicherheitsanforderungen erfüllen müssen“, erklärt Jordi Llort, Leiter der Produktionsabteilung des Unternehmens.

Costa Concentrados Levantinos nutzt die Digitalisierung zur Rückverfolgung von Lebensmitteln
Costa Concentrados Levantinos nutzt die Digitalisierung zur Rückverfolgung von Lebensmitteln

Lösungen zur Vermeidung der Kreuzkontamination von Lebensmitteln

Die Kreuzkontamination von Lebensmitteln ist eines der Sorgenkinder der Logistik. Zur Vermeidung der Übertragung von Schadstoffen zwischen den Produkten sind die betriebliche Planung und die strategische Verteilung der Waren in den Lagern unerlässlich.

Die Digitalisierung und Automatisierung sind zwei ideale Lösungen für Unternehmen, um eine strenge Bestandskontrolle aufrechtzuerhalten und Kreuzkontaminationen zu vermeiden. Wir entwickeln bei Mecalux Lösungen für die anspruchsvollsten logistischen Anforderungen. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, damit wir Sie darüber informieren können, wie Easy WMS Sie bei der effizienten Verwaltung Ihres Bestands unterstützen kann.