Beim indirekten Cross-Docking werden die Waren nach ihrem Eingang an den Docks defragmentiert und neu etikettiert.

Indirektes „Cross-Docking“: Was ist das?

13 Okt 2022

Das indirekte Cross-Docking ist eine vom Cross-Docking-Warenverteilungssystem abgeleitete Methode der Kommissionierung, d.h. die Produkte werden direkt ohne vorherige Lagerung versandt.

Während beim Cross-Docking die empfangenen Waren normalerweise nicht weiterbearbeitet werden, werden die Waren beim indirekten Cross-Docking vor dem Versand an den Kunden aufgeteilt und in neuen Ladeeinheiten platziert.

Was ist das indirekte „Cross-Docking“?

Der Begriff Cross-Docking stammt von dem englischen Ausdruck Cross-Docks, d.h. Docks überqueren. Bei diesem logistischen Vorgang werden die im Lager ankommenden Waren versandt, ohne dass sie umgeschlagen werden oder den Lagerbereich durchlaufen müssen.

Es gibt jedoch eine Form des Cross-Docking, bei der die Produkte im Lager umgeschlagen werden: das indirekte Cross-Docking. Bei dieser Logistikstrategie werden die Waren nach ihrem Eingang an den Laderampen aufgeteilt und neu etikettiert. Anschließend werden die Produkte in neue Ladeeinheiten gelegt und zur Rampe transportiert, wo sie in die Transportfahrzeuge verladen werden.

Bei dieser Form des Cross-Docking wird üblicherweise ein Distributionszentrum als Drehscheibe für die Kommissionierung verwendet: Die Lieferanten oder Produktionsbetriebe des Unternehmens senden die Produkte an diese Anlage, die sie entgegennimmt, aufteilt und in andere Ladeeinheiten zurücklegt. Das Design des Distributionszentrums ist auf diese Funktion ausgerichtet - eine große Anzahl von Laderampen und eine Freifläche, die als temporärer Puffer dient. Dadurch wird ein kontinuierlicher Warenfluss und die Optimierung von Logistikzeit und -kosten ermöglicht.

Das indirekte Cross-Docking wird in der Regel je nach der Art der Handhabung der Ladung im Distributionszentrum in zwei Arten unterteilt:

  • Cross-Docking zur Konsolidierung: die Anlage erhält verschiedene Ladeeinheiten separat von einem oder mehreren Lieferanten oder Produktionsbetrieben und fasst sie zu einer einzigen Lieferung zusammen.
  • Cross-Docking zur Dekonsolidierung: Die Anlage erhält komplette Sendungen von einem oder mehreren Lieferanten oder Produktionsbetrieben und teilt sie in mehrere Aufträge auf, die an verschiedene Kunden versandt werden.
Ein Lager mit Cross-Docking hat in der Regel ausreichend Platz, um als vorübergehender Warenpuffer zu dienen
Ein Lager mit Cross-Docking hat in der Regel ausreichend Platz, um als vorübergehender Warenpuffer zu dienen

Vorteile des indirekten (oder direkten) Cross-Docking

Das direkte oder indirekte Cross-Docking wird in der Logistik immer häufiger eingesetzt, da es dem Lager oder Distributionszentrum zahlreiche Vorteile bringt:

  • Verkürzung der Lieferzeiten für Kunden.
  • Kosteneinsparungen bei der Handhabung von Waren.
  • Optimierung der Lagerkosten.
  • Schnelligkeit beim Versand von Aufträgen.
  • Bessere Einhaltung der mit dem Kunden vereinbarten Fristen.

Unterschiede zwischen indirektem, direktem und hybridem „Cross-Docking“

Bei der Cross-Docking-Kommissionierung wird nach dem Grad der Handhabung des Produkts unterschieden. Beim direkten Cross-Docking ist die Handhabung der Waren minimal - sie werden nur vom Eingangs- zum Ausgangsdock transportiert. Beim indirekten Cross-Docking durchlaufen die Waren eine vorherige Handhabung, bevor sie an die Kunden versandt werden.

Es gibt jedoch auch Fälle, in denen die Cross-Docking-Kommissionierung nicht die einzige Strategie im Lager ist: Beim hybriden (oder gemischten) Cross-Docking werden eingehende Waren, ohne eingelagert zu werden, zusammen mit anderen Waren aus den Lagersystemen konsolidiert.

Die Entscheidung für die eine oder andere Art von Cross-Docking hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Anzahl der Artikelarten im Lager.
  • Anzahl der Lieferanten und Kunden.
  • Strategie zur Verteilung der Aufträge.
  • Die Art der Waren, die Abmessungen und das verwendete Volumen.
  • Zeitfenster für die Lieferung des Produkts an den Kunden.

Beim indirekten Cross-Docking, das in der Lebensmittelbranche zur Belieferung großer Einkaufszentren häufig eingesetzt wird, müssen die Waren aufgeteilt werden und einen Kommissionierungsprozess durchlaufen, bevor sie an ihren endgültigen Bestimmungsort versandt werden.

Software für das indirekte „Cross-Docking“

Das Cross-Docking ist eine ideale Lösung, zur Verkürzung der Lager- und Lieferzeiten von Waren. Die manuelle Verwaltung einer solchen Strategie kann jedoch fehleranfällig sein, insbesondere im E-Commerce, im Einzelhandel oder in Lebensmittelbetrieben, in denen mehrere Artikelarten empfangen werden.

Die Lösung für ein effizientes indirektes Cross-Docking ist der Ersatz der manuellen Lagerverwaltung durch eine digitale Logistik. Die Implementierung einer Lagerverwaltungssoftware (LVS) ermöglicht die Koordinierung aller Vorgänge in der Anlage, vom Wareneingang bis zum Versand, einschließlich komplexer Phasen wie der Auftragszusammenstellung.

Eine fortschrittliche Verwaltungssoftware wie die von Mecalux verfügt über Funktionen für das Cross-Docking: Das Programm koordiniert alle Geräte und Arbeitsstationen, um den Transport der Waren vom Eingangsdock zum Ausgangsdock zu optimieren, ohne dass die Produkte in den Regalen gelagert werden müssen.

Die Verwaltungssoftware koordiniert darüber hinaus die verschiedenen Handscanner und organisiert die Routen der Lagerarbeiter, damit das Cross-Docking eine produktive, agile und fehlerfreie Logistikstrategie wird. Beim indirekten Cross-Docking plant die Software die Arbeitsabläufe, und optimiert die Bewegungen der Lagerarbeiter, der Handhabungsgeräte und der Lasten, so dass die Aufgaben der Konsolidierung (oder Dekonsolidierung) so effizient wie möglich sind.

Eine LVS ist ein sehr nützliches Instrument zur Optimierung des indirekten Cross-Docking
Eine LVS ist ein sehr nützliches Instrument zur Optimierung des indirekten Cross-Docking

Indirektes „Cross-Docking“: (De-)Konsolidierung ohne Lagerung

Die Logistikstrategie des indirekten Cross-Docking erhöht die Komplexität der Bestandskontrolle und des Warenversands: Der Logistikverantwortliche muss nicht nur die Verfügbarkeit der Produkte kennen, sondern sie auch an verschiedene Ladeeinheiten verteilen, ohne sie zu lagern.

Die Implementierung einer Lagerverwaltungssoftware ist daher der Schlüssel zu einer agilen, effizienten und fehlerfreien Cross-Docking-Kommissionierung. Wenn Sie mehr über die Vorteile unserer Software erfahren möchten, setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Ein fachkundiger Berater wird Sie hinsichtlich der besten digitalen Lösung für Ihr Unternehmen beraten.