Was ist S&OP und wie wirkt es sich auf die Logistik aus
Die Abstimmung und Kommunikation zwischen den verschiedenen Abteilungen eines Unternehmens bei der Gestaltung des Sales and Operations Planning, d. h. des S&OP, ist eine bewährte Praxis, die zu widerstandsfähigeren Lieferketten führt. Doch was ist Sales and Operations Planning?
Was ist das Sales and Operations Planning (S&OP)?
Sales and Operation Planning (SOP) – zu Deutsch Absatz- und Betriebsplanung – ist ein integrierter betriebswirtschaftlicher Prozess, der Nachfrage, Angebot und Finanzen aufeinander abstimmt und Teil der Gesamtplanung eines Unternehmens ist. Es soll die Entscheidungsfindung unterstützen und bietet eine operative Roadmap für den Ausgleich von Angebot und Nachfrage.
Das S&OP wird in der Regel monatlich durchgeführt und umfasst alle operativen Bereiche – Vertrieb, Marketing, Fertigung, Produktentwicklung und Buchhaltung. So können sie gemeinsam die finanziellen und betrieblichen Ziele erreichen. Es bietet einen umfassenden Überblick durch die Bereitstellung von Prognosen für alle Abteilungen und erstreckt sich in der Regel über einen Zeitraum von 18 bis 36 Monaten.
Durch die Optimierung der Ressourcen und die Maximierung der Gewinne werden die Lieferketten effizienter und widerstandsfähiger. Das S&OP geht von der aggregierten Gesamtnachfrage aus und vergleicht die erwartete Nachfrage mit dem verfügbaren Angebot an Ressourcen, Maschinen, Arbeitskräften und Kapazitäten. Dadurch ergibt sich eine einvernehmliche Entscheidung über das Vorgehen des Unternehmens.
Was sind die Ziele von S&OP?
Das Sales and Operation Planning hilft bei der Beantwortung von Fragen, wie z. B. welche Ressourcen zur Erreichung der Ziele benötigt werden, wie die prognostizierte Nachfrage im Vergleich zum prognostizierten Angebot aussieht und welche Maßnahmen erforderlich sind. Die Zielsetzungen von S&OP können in zwei große Gruppen unterteilt werden:
Strategische Ziele
Bessere Verwaltung des Bestands, wofür auch einLagerverwaltungssystem nützlich sein kann.
Schaffung von Synergien zwischen verschiedenen Abteilungen.
Mögliche Komplikationen vorhersehen, damit sie proaktiv angegangen werden können.
Kundenbindung durch hervorragenden Kundenservice.
Das Unternehmen wettbewerbsfähiger machen.
Operative Ziele
Planung der Einführung von Produkten, des Auslaufens von Produkten oder der Aufnahme neuer Artikel oder Geschäftsbereiche.
Vereinheitlichung der Abläufe, Aktionen und Veranstaltungen in den kommenden Monaten – ob kurz-, mittel- oder langfristig.
Reduzierung der Bestände bei Bedarf und Vermeidung von Warenschwund.
Beseitigung von Fehlbeständen zur Verbesserung des Service.
Gewinnung genauerer Prognosen durch den Austausch von Informationen.
Welche Vorteile bietet S&OP?
Laut Micheal Youssef, leitender Hauptanalyst bei Gartner, „ist S&OP der wichtigste und entscheidendste funktionsübergreifende Prozess. Bei ordnungsgemäßer Durchführung führt dies zu hohen Gewinnen, steigenden Einnahmen und Rentabilität.
Außerdem verbessert diese Praxis die Planungsstruktur der Unternehmen. Die Aufrechterhaltung einer guten Kommunikation im gesamten Unternehmen, damit sich die Teams auf das Erreichen eines gemeinsamen Ziels konzentrieren können, kann sich als schwierig erweisen. S&OP führt jedoch alle Anforderungen in einer einzigen Roadmap zusammen, die auch die Unternehmensstrategien einbezieht. Nachstehend finden Sie einige der Vorteile, die sich aus der Umsetzung dieses Modells ergeben:
Mehr Rentabilität: Ein einheitlicher Plan führt zu einem hervorragenden Kundenservice mit kürzeren Vorlaufzeiten und einer Verringerung der Kosten für Bestände, Abfall, Lagerung und Versand. Dies wiederum führt zu niedrigeren Kosten pro verkauftem Artikel und steigert den Umsatz.
Kürzere Planung: Durch die Beschleunigung der Entscheidungsfindung können neue Produkte schneller auf den Markt gebracht werden, was zu Wettbewerbsvorteilen und höheren Einnahmen führt.
Bessere Kommunikation zwischen den Abteilungen: S&OP schafft Einigkeit und sorgt dafür, dass die verschiedenen Bereiche des Unternehmens auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet sind.
Welche Elemente sind in einem Sales and Operations Planning (S&OP) enthalten?
Abhängig von der Art der jeweiligen Organisation kann die Umsetzung von S&OP sehr unterschiedlich ausfallen. Sie folgen jedoch alle in der Regel einigen der Schritte, die Thomas Wallace und Robert Stahl in ihrem Buch Sales and Operations Planning: The How-To Handbook beschrieben haben.
- Datenerhebung: Dabei werden Informationen über Absatz und Trends gesammelt. Sie bezieht sich auch auf die Aufnahme neuer Artikel, die Einstellung des Vertriebs anderer Artikel und die Anwendung der Pareto-Analyse für Prognosen.
- Bedarfsplanung: In diesem Stadium müssen die Prognosen validiert und Werbeaktionen, einmalige Ereignisse und Markteinführungen berücksichtigt werden.
- Planung der Versorgung: Bewertung der verfügbaren Kapazität, des Bestands und der erforderlichen Vorgänge.
- Abgleich: Nach der Erstellung der Angebots- und Bedarfspläne sollten diese von den Entscheidungsträgern in den einzelnen Funktionsbereichen überprüft werden, um sie anzupassen und zu verbessern. Ziel ist die Abstimmung der Änderungen, die zur Erreichung der finanziellen Ziele erforderlich sind.
- Veröffentlichung der S&OP: Nach seiner Fertigstellung vereinheitlicht dieser Plan alle Planungsaktivitäten im Hinblick auf Konsens und Zusammenarbeit zwischen den Teams.
Tipps für ein wirksames S&OP
Ein gelungenes Sales and Operations Planning ist für die Verantwortlichen der Lieferkette von großem Nutzen. Das Beratungsunternehmen Gartner schlägt fünf Empfehlungen vor, um den größten Nutzen aus diesem Prozess zu erzielen:
- Ausrichtung des S&OP auf die Entscheidungsfindung Im Mittelpunkt dieser Sitzungen sollten Entscheidungen und die Handhabung von Ausnahmen stehen – und nicht der Rückblick auf die Ereignisse der vergangenen Woche. Vorher müssen Analysen und Datenblätter geprüft werden. Eine gute Möglichkeit, die Entscheidungsfindung voranzutreiben, besteht darin, dass mindestens 80 % der zu behandelnden Fragen eine Lösung beinhalten.
- Verfolgung der Ziele des Unternehmens Alle Sitzungen müssen auf die Prioritäten der Geschäftsleitung abgestimmt sein und einen Mehrwert für die Organisation bringen.
- Mittelfristig Die Planung von S&OP kann zwar längerfristig angelegt sein, doch ist es ratsam, sich darauf zu konzentrieren, was in spätestens 18 bis 24 Monaten geschehen wird. Dies ermöglicht eine rechtzeitige und kostengünstige Vorausplanung der Maßnahmen.
- Planung möglicher Szenarien Führende Unternehmen nehmen potenzielle Ereignisse vor ihrem Eintreten vorweg, um flexibel reagieren zu können.
- Entwicklung Zwar können einige Verbesserungen schrittweise erfolgen, doch können Veränderungen in bestimmten Fällen auch schneller eintreten.
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