Unter intermodalem Transport versteht man die Nutzung mehrerer Transportmittel für den Versand einer Ladeeinheit.

Der intermodale Verkehr fördert die Agilität der Lieferkette

06 Jun 2023

Der intermodale Verkehr ist in den letzten Jahren zu einem gängigen Mittel für die Beförderung von Waren zwischen zwei oder mehr Punkten geworden. Diese Strategie erleichtert den Transport von Ladeeinheiten durch die integrierte Nutzung verschiedener Transportmittel wie Lkw, Züge oder Schiffe. Die Intermodalität minimiert den Warenumschlag: Der Wechsel von Ladeeinheiten zwischen den verschiedenen Transportmitteln erfolgt in der Regel, ohne dass die Waren aus dem Container entladen werden müssen, wodurch das Risiko von Bestandsverlusten ausgeschlossen wird.

Ein Beispiel für einen intermodalen Transport sieht folgendermaßen aus: Ein Logistikdienstleister erreicht eine Lagerrampe. Der Spediteur lädt die Waren auf den Anhänger des Lkw und fährt zu einem Hafen, wo ein anderes Unternehmen, anstatt das Material zu entladen, den Container direkt auf das Frachtschiff umlädt. Bei der Ankunft am Zielort wird der Anhänger an einen Lkw gekoppelt, der die Ware zum Kunden transportiert.

Unter Intermodalität ist die Nutzung von mindestens zwei Transportmitteln zu verstehen
Unter Intermodalität ist die Nutzung von mindestens zwei Transportmitteln zu verstehen

Was ist intermodaler Verkehr?

Beim intermodalen Verkehr wird eine Ladung durch die Kombination mehrerer Transportmittel von einem Ausgangsort zu einem Zielort befördert, ohne dass die Ware während des Transports umgeschlagen werden muss. Im Gegensatz zu konventionellen Transportsystemen, bei denen die verschiedenen Verkehrsträger unabhängig voneinander agieren, werden bei der Intermodalität mehrere Transportdienste kombiniert, um die Effizienz des gesamten Verteilungsprozesses zu verbessern.

Dieses Transportsystem kann heute in jeder Branche für die Verteilung von Rohstoffen, Fertigprodukten, industriellen Zulieferteilen oder E-Commerce-Bestellungen eingesetzt werden. Beim intermodalen Verkehr werden mindestens zwei Transportmittel – z. B. auf dem Land- und dem Seeweg – genutzt. Die Routenplanung wird von Faktoren wie der Lieferzeit, dem Produktgewicht oder anderen Kriterien wie der Haltbarkeit der Waren bestimmt.

Für intermodale Transporte werden intermodale Container verwendet, eine Art Frachtcontainer, der einfach an Lkw, Züge und Schiffe angekoppelt werden kann, um den Transfer von Waren von einem Transportmittel zum anderen zu erleichtern. Diese Logistikstrategie hat sich dank der Verwendung von standardisierten Containern verbreitet, die den Warenumschlag begrenzen und die Bewegung der Produkte beim Wechsel des Transportmittels beschleunigen. Die Intermodalität macht sich im Allgemeinen die Vorteile der verschiedenen Verkehrssysteme zunutze: die niedrigeren Kosten von Güterzügen, die Flexibilität von Lastwagen oder das größere Fassungsvermögen von Schiffen im Seeverkehr.

Unterschiede zwischen intermodalem und multimodalem Transport

Der intermodale Verkehr und der multimodale Verkehr werden oftmals verwechselt. Zwar werden in beiden Fällen verschiedene Transportmittel eingesetzt, der Hauptunterschied besteht jedoch darin, dass bei der Intermodalität einzelne Ladeeinheiten – in der Regel Container – befördert werden, während bei der Multimodalität verschiedene Ladeeinheiten gleichzeitig befördert werden können.

Ein weiterer Unterschied zwischen dem intermodalen und dem multimodalen Transport sind die mit einer Sendung verbundenen Transportverträge. Dies ist das Rechtsdokument, mit dem sich eine natürliche oder juristische Person zur Übertragung von Waren zu vereinbarten Bedingungen verpflichtet. Im multimodalen Verkehr gibt es nur einen Vertrag, während im intermodalen Verkehr mehrere Verträge kombiniert werden.

Der intermodale Verkehr nutzt die Flexibilität von Lkw und das Fassungsvermögen von Schiffen.
Der intermodale Verkehr nutzt die Flexibilität von Lkw und das Fassungsvermögen von Schiffen.

Welche Vorteile bietet der intermodale Verkehr?

Der intermodale Verkehr bringt u. a. mehrere Vorteile mit sich:

  • Schnellere Lieferungen: Im intermodalen Verkehr müssen die Waren beim Wechsel des Transportmittels nicht auf- und abgeladen werden, wodurch die Abläufe schneller werden.
  • Sicherheit der Waren: Der intermodale Transport schließt das Risiko von Bestandsverlusten aus. Durch die Reduzierung der Handhabung von Lasten wird die Möglichkeit, Produkte beim Entladen zu beschädigen, erheblich verringert.
  • Flexibilität: Die kombinierte Nutzung mehrerer Transportmittel für dieselbe Strecke erleichtert die Verwaltung der Sendungen. Außerdem können Unternehmen so von den Vorteilen der einzelnen Transportmittel profitieren, vom großen Fassungsvermögen der Seeschiffe bis hin zur Flexibilität des Straßentransports.

Allerdings ist die Intermodalität nicht immer die beste Option, vor allem bei kurzen Strecken, die mit nur einem Transportmittel zurückgelegt werden können. In diesem Fall können sich die Lieferzeiten verlängern. So kann der Straßentransport per Lkw manchmal schneller sein, obwohl er umweltschädlicher ist als die Verladung der Fracht auf einen Güterzug. Letztendlich muss der Logistikverantwortliche die Vor- und Nachteile der einzelnen Optionen abwägen und die effizienteste Transportstrategie für das Unternehmen festlegen.

Die Digitalisierung fördert den intermodalen Verkehr durch mehr Transparenz in der gesamten Lieferkette
Die Digitalisierung fördert den intermodalen Verkehr durch mehr Transparenz in der gesamten Lieferkette

Der intermodale Transport für eine effiziente Lieferkette

Der intermodale Verkehr wird immer beliebter, denn er sorgt für Agilität und Flexibilität bei der Verteilung von Waren. Unternehmen können verschiedene Transportmittel miteinander kombinieren, um schnelle Lieferungen zu fördern und so den CO2-Ausstoß zu verringern.

Für einen effizienten Betrieb der Intermodalität im Warentransport bedarf es der Sichtbarkeit der verschiedenen Glieder der Lieferkette. Durch die Etablierung der neuen Technologien in der Logistik wurde die Rückverfolgbarkeit der Produkte über die verschiedenen Phasen, die die Waren durchlaufen, verbessert. Digitale Programme wie ein Transportmanagementsystem oder eine Lagerverwaltungssoftware (LVS) vereinfachen die Entscheidungsfindung für die Logistikverantwortlichen und erleichtern die Bestandskontrolle in Echtzeit.

Wenn Sie Ihre Lieferkette verbessern und einen umfassenden Überblick über Ihre Produkte erhalten möchten, dann wenden Sie sich an uns. Ein fachkundiger Berater wird Sie hinsichtlich der besten Lösung für Ihr Unternehmen beraten.