Planung, Beschaffung, Innovation und Logistik, sind oberste Prioritäten für Manager

29 Mai 2023
LOGISTIKFORSCHUNG

Was sind die größten Herausforderungen für Supply Chain Manager? Laut dem Bericht Supply Chain Priorities and Challenges 2023 des American Productivity & Quality Center (APQC) werden Unternehmen den Großteil ihrer Ressourcen in diesem Jahr folgenden strategischen Bereichen bereitstellen: Planung, Beschaffung, Innovation und Logistik.

Auf der Grundlage einer Umfrage unter Führungskräften aus mehr als 25 Branchen analysiert die Studie die Herausforderungen, denen sich Supply Chain Manager in ihren Unternehmen gegenübersehen. 86 % der Befragten geben an, dass die Planung die höchste Priorität einnehmen wird, gefolgt von der Beschaffung (75 %), Innovation (73 %) und Logistik (67 %). Weitere Schlüsselbereiche sind die Auftragsverwaltung (61 %), die Fertigung (60 %) und die Entwicklung neuer Produkte (57 %).

Prioritäten der Lieferkette in 2023

1. Planung der Lieferkette

Um die Planung der Lieferkette zu verbessern, werden Manager in Zukunft ihre Bedarfsprognosefähigkeiten optimieren und Prozesse automatisieren. „Mit Robotik und Digitalisierung können Unternehmen ihre strategische Entscheidungsfindung durch die Nutzung von Big Data optimieren und die Mitarbeiter für Tätigkeiten mit höherem Mehrwert einsetzen“, so die Autoren der Studie.

2. Einkauf und Beschaffung

Einkauf und Beschaffung stehen für die befragten Führungskräfte an zweiter Stelle. „Die aktuellen Herausforderungen haben den Zusammenhang zwischen dem Erfolg eines Unternehmens und dem seiner Zulieferer deutlich gemacht", stellt das APQC fest. Laut dem Bericht des APQC sollten Manager in der Beschaffungsphase den Fokus auf ein optimiertes Management der Lieferantenbeziehungen (Supplier Relationship Management) setzen.

3. Innovation

Innovation steht für die an der APQC-Umfrage teilnehmenden Manager an dritter Stelle auf der Prioritätenliste: „Zu den beiden wichtigsten Prioritäten gehören hier die verbesserte Zusammenarbeit und Prozessinnovation. Für deren Umsetzung müssen Unternehmen neue und bessere Arbeitsmethoden finden und gleichzeitig auf vernetzte Wertschöpfung in sogenannten digitalen Ökosystemen setzen.“ Manager erkennen die Notwendigkeit, reproduzierbare Prozesse zu implementieren, die zu neuartigen Lösungen führen, um zukünftige Herausforderungen zu bewältigen. Innovation als Unternehmensziel zu definieren, wird ein weiterer entscheidender Schritt für die Supply Chain Manager sein.

4. Logistik

Die Logistik gehört zu den wesentlichen Eckpfeilern der Lieferkettenstrategie. Nach Angaben der befragten Manager wird man sich hauptsächlich der Bestandsverwaltung widmen, gefolgt von der Automatisierung und Digitalisierung der Logistikprozesse.

„Einige Industriezweige begannen das Jahr mit überschüssigen Beständen und fehlendem Lagerplatz, während andere noch immer mit Engpässen zu kämpfen haben. Automatisierung und Digitalisierung in Verbindung mit fortschrittlicher Analytik können für mehr Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Bestände in der gesamten Lieferkette sorgen“, erklären die APQC-Analysten. Aktuell und in Zukunft spielen neue Technologien eine entscheidende Rolle innerhalb der Lieferkette. „Skalierbarkeit und Rückverfolgbarkeit - die wesentlichen Faktoren für eine wettbewerbsfähige Logistik - werden erst durch den Einsatz von Spitzentechnologien erreicht.“

Trends in der Lieferkette

Der Bericht des US-Verbandes erwähnt zudem, welche Trends, aus Sicht der Führungskräfte, die Lieferkette in den nächsten drei Jahren prägen werden. 82 % sind der Meinung, dass Big Data und fortschrittliche Analyseverfahren einen direkten Einfluss auf die Branche haben werden. „Die Supply Chain Manager sind mit einem stetig steigenden Datenvolumen konfrontiert. Gleichzeitig sind sie zunehmend von den neuen Technologien abhängig, um Analysen durchzuführen, auf deren Grundlage schnellere und strategischere Entscheidungen getroffen werden können“, prognostizieren die Autoren.

Nach Einschätzung der an der Studie teilnehmenden Führungskräfte haben sowohl die Unsicherheiten im Welthandel (82%) als auch der Trend zur Nachhaltigkeit (82%) erhebliche Auswirkungen auf die Lieferkette. 

Bis zu 81 % der Manager sind der Ansicht, dass die Digitalisierung für die Lieferkette in den nächsten drei Jahren entscheidend sein wird. „Der Trend zur Digitalisierung treibt Prozessverbesserungen voran, wie die Verringerung der Abhängigkeit von manuellen Verfahren und die Standardisierung von Prozessen für mehr Effizienz“, so die APQC-Analysten.

Schließlich prognostiziert die Studie, wie sich das Supply Chain Management auf das Unternehmensbudget auswirken wird: 50 % werden die Budgetzuweisung für diesen Bereich erhöhen, während 41 % die Investitionen für 2022 beibehalten werden. Nur 9 % der Befragten geben an, dass sie ihr Supply-Chain-Budget kürzen werden.