
Die Blechwarenfabrik Limburg setzt in ihrem neuen Lager auf Industrie 4.0
Schlüssel zur Produktion von 100 Millionen Weißblechbehältern pro Jahr
Videobeschreibung
Wir haben es geschafft, unseren kompletten Materialfluss für die Produktherstellung vom Wareneingang bis zum Ausgang zu automatisieren. Eigentlich haben wir mehrere Entwicklungsschritte übersprungen, und haben es somit geschafft, zusammen mit Mecalux, die modernste Fabrik für Blechverpackungen in Europa zu bauen.
Die Blechwarenfabrik Limburg, ein in Europa führendes Unternehmen in der Produktion von Behältern aus Weißblech, setzt inzwischen auf das Industriemodell 4.0. Die Digitalisierung seiner Zentren hat dazu geführt, dass das Unternehmen die neueste Technologie auf dem Markt einsetzt, um mehr als 100 Millionen Behälter pro Jahr zu produzieren.
In unserem alten Werk hatten wir schon einen gewissen Automatisierungsgrad, aber noch lange nicht auf dem Niveau, das wir hier oben haben. Die Halbteilversorgung an den Produktionslinien lief über Zuruf. Das Material wurde von Staplern angeliefert. Und dann hatten wir noch das Problem, dass unsere Produktion auf verschiedenen Ebenen aufgeteilt war. Das macht das Ganze natürlich noch komplexer, für die Intralogistik.
Das Mecalux-Team und die Blechwarenfabrik hatten mehrere Herausforderungen zu bewältigen: Die automatische Vernetzung von Produktion und Logistik, eine vollständige Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen und Fertigprodukten und ein effizientes Recycling.
Ein Green-Field-Projekt in diesem Ausmaß umzusetzen, ist nicht gerade einfach. Jeder, der das schon mal gemacht hat, weiß, was dahintersteckt. So viele Kleinigkeiten in der richtigen Reihenfolge aneinander zu bringen. Und ja, der Umzug vom alten Werk ins neue Werk, dass das alles richtig getaktet ist.
Auf einer Fläche von 63.000 Quadratmetern vereinen die neuen Anlagen die Produktionsprozesse mit den Lagerprozessen.
Die Verknüpfung beider Prozesse erfordert eine perfekte Synchronisation und Kontrolle aller Bereiche des Logistikzentrums. Dazu gehören:
- das automatische Lager für Rohstoffe; 11 Meter hoch, 100 Meter lang und eine Kapazität für 2.500 Paletten
- die fahrerlosen Transportsysteme (FTS) zur Handhabung und Umlagerung der Produkte
- die Fertigungslinien und
- das Hochregallager in Silobauweise für Fertigprodukte; 31 Meter hoch, 96 Meter lang und eine Kapazität für 18.000 Paletten.
Im automatischen Rohstofflager werden verschiedene Weißblech-Tafeln gelagert, die die Fertigungslinien versorgen. Zwei Regalbediengeräte wurden mit einem Sicherheitssystem in Form von Klemmvorrichtungen ausgestattet. Es verhindert das Verrutschen der Bleche auf den Paletten und garantiert einen effizienten Warenumschlag.
Das Hochregallager für Fertigprodukte besteht aus 4 Regalgängen doppelter Tiefe, die von Regalbediengeräten bedient werden.
Die automatisierte Lösung von Mecalux steigert die Produktivität der Blechwarenfabrik Limburg, da mit kombinierten Ein- und Auslagerungsprozessen gearbeitet werden kann. Diese Prozesse beschleunigen den Ablauf und verhindern manuelle Fehler. Darüber hinaus nutzt das Hochregallager die Kapazität der Gebäudehöhe optimal aus.
Um alle Bereiche übergreifend verwalten zu können, war die Integration einer Lagerverwaltungssoftware (kurz LVS) notwendig. Die LVS ist in der Lage, fortlaufend mit allen Softwaresystemen zu kommunizieren, insbesondere mit der ERP-Software des Unternehmens sowie mit dem Manufacturing Execution System (kurz MES). Produktion und Logistik übermitteln ihren Bedarf an die Easy WMS Software von Mecalux, welche alle Bewegungen von Rohstoffen, Halbfertig- und Fertigprodukten sowie von Metallrückständen steuert.
Die Lagerverwaltungssoftware von Mecalux wurde hier zum Dirigenten des Orchesters, sozusagen zum Gehirn der Anlage, um alle Anforderungen des Unternehmens Blechwarenfabrik zu erfüllen.
Easy WMS ist, genau wie die Produktion, 24 Stunden am Tag in Betrieb. Die Software führt eine umfassende Warenkontrolle durch, die eine genaue Rückverfolgbarkeit vom Eingang der Rohstoffe bis zum Versand des Endprodukts gewährleistet.
Von der Annahme eines Rohmaterials im Wareneingang bis zur Versendung unserer Ware im Versand mit Versandauftrag, mit Lieferschein, mit Rechnung. Entlang dieser gesamten Supply Chain haben wir zwei Systeme. Das eine ist unser ERP-System und das andere ist Easy WMS, was diese Systeme, diese Prozesse begleitet, unterstützt. In unserer Intralogistik, also, wenn es darum geht, unsere Produktionslinien zu versorgen, kommen weitere Systeme hinzu. Das ist zum einen das MES-System, das BDE, das MDE und natürlich unser vollintegriertes Qualitätsmanagementsystem. Diese runden dann diese Gesamtsystemlandschaft ab und bilden alle Prozesse ab.
Wenn die Rohstoffe im Logistikzentrum eingehen, unterstützt Easy WMS die Bediener bei der Registrierung der Rohmaterialien. Das Produkt wird identifiziert und der Palettentyp festgelegt, auf dem die Waren eingelagert werden. Die Software weist den Rohstoffen einen Identifikationscode zu und prüft, ob sie für die Lagerung im automatischen Palettenlager geeignet sind.
48 Stunden vor Beginn des Produktionsprozesses teilt das MES der Easy-WMS-Lagerverwaltungssoftware die Produktionsaufträge und deren Startdatum mit. So weiß die Mecalux-Software, welche Artikel für die Herstellung neuer Produkte reserviert werden müssen. 24 Stunden vor dem Produktionsprozess wird das vorgesehene Material automatisch entnommen. Gleichzeitig meldet Easy WMS den Restbestand.
Sobald das Rohmaterial das automatische Lager verlässt, nehmen die FTS die Paletten auf und bringen sie zu den Regalen. Dort warten sie, bis sie von der ersten Fertigungslinie angefordert werden: Die Lackierung der Bleche. Sobald dieser Vorgang abgeschlossen ist, vergibt Easy WMS einen neuen Identifikationscode.
Während der Produktion der Weißblechbehälter weist Easy WMS jedem in einer Produktionsphase verwendeten Artikel einen neuen Identifikationscode zu.
Die Paletten werden dann von den FTS aufgenommen und in einem Regal gelagert, bis sie für die Einfärbung und den Druck benötigt werden.
Bleche, die nicht für den Fertigungsprozess verwendet werden, gehen zurück ins Rohstofflager.
Sobald die lackierten Bleche für den Druck benötigt werden, holen die FTS diese ab und bringen sie zu den entsprechenden Fertigungslinien.
Nach Abschluss der ersten beiden Prozesse - Lackierung und Druck -fahren die FTS die Halbfertigprodukte zu den Regalen. Dort werden sie zwischengelagert, bis sie an der nächsten Fertigungslinie benötigt werden wo der Zuschnitt der Metallbleche erfolgt. Nach dem Schneiden sind die Bleche bereit für die Endverarbeitung. Easy WMS lagert sie in einem Regalblock an einer Wand der Anlage.
Sobald die zugeschnittenen Bleche für die Fertigstellung der Behälter angefordert werden, ordnet Easy WMS die Schwerlast-FTS an, die entsprechenden Paletten aus den oberen Ebenen zu entnehmen. Anschließend entnehmen andere FTS Paletten aus den unteren Regalebenen und setzen diese ebenerdig im Pufferbereich ab.
In diesem Bereich wird nach FIFO-Kriterien gearbeitet. Jeder Rohstoff und jedes Halbfertigprodukt hat einen vordefinierten Stellplatz. Der Stellplatz richtet sich nach der zu beliefernden Fertigungslinie.
Die FTS transportieren auch die Deckel und Böden der Behälter vom automatischen Hochregallager für Fertigprodukte zum Pufferbereich.
Sobald alle Prozesse abgeschlossen sind und das Endprodukt fertiggestellt ist, stellt ein Palettierroboter automatisch die Paletten zusammen.
Die FTS nehmen diese Paletten auf und bringen sie in den Bereich der Fördersysteme des automatischen Hochregallagers.
Nach dem Durchlaufen der Verpackungsmaschine überprüft Easy WMS, dass für keine der Paletten ein sofortiger Versandauftrag vorliegt. In diesem Fall werden alle Paletten eingelagert.
In diesem Bereich werden auch Kommissionierarbeiten durchgeführt. So werden beispielsweise einige Aufträge durch Produkte wie Deckel oder Böden ergänzt.
Sobald Easy WMS die ausgehenden Waren aus dem Hochregallager verwaltet hat, laden die Mitarbeiter sie auf die LKWs.
Die Mecalux-Software verwaltet auch das Metallabfall-Recycling. Die FTS sammeln die Behälter in der Anlage ein und recyceln deren Inhalt.
Umweltauswirkungen von Produktions- und Logistikprozessen zu minimieren ist eine strategische Priorität für das Unternehmen Blechwarenfabrik, das sich verstärkt für eine nachhaltige Industrie einsetzt.
Ja, da fällt mir spontan ein, dass wir sagen, die Software ist strukturiert. Die Software ist modular aufgebaut und letztendlich haben wir auch viel profitiert von der Aktivität und von der Bereitschaft der Systementwickler, einfach zeitnah Programme anzupassen, um aufkommende Schwierigkeiten oder Fragen direkt im go live zu klären und wo wir gemerkt haben, das wird gemeinschaftlich an einem Strang gezogen haben.
Mit diesem neuen Produktions- und Logistikzentrum hat sich Blechwarenfabrik Limburg erneut für Nachhaltigkeit und Digitalisierung entschieden.
Mecalux hat bei diesem herausragenden Projekt automatisierte Lösungen und die Lagerverwaltungssoftware Easy WMS implementiert. Easy WMS ist hier das Schlüsselelement. Die Software ermöglicht einen komplexen industriellen Prozess mit einem effizienten und nachhaltigen Umweltmanagement und einer umfassenden Rückverfolgbarkeit.
Mecalux war der einzige Anbieter, der unser gewünschtes Gesamtkonzept für die Intralogistik aus einer Hand anbieten konnte. Wir hatten ein gemeinsames Ziel vor Augen und haben uns gegenseitig unterstützt. Nur so kann man ein Projekt erfolgreich umsetzen.
Mit dem Standortwechsel, mit dem Push in die hundertprozentige Automatisierung haben wir, die Blechwarenfabrik Limburg aber auch der Partner Mecalux, nicht einen, sondern vielleicht fünf oder sechs Schritte gleichzeitig getan. Wir haben hier ein Bauwerk erstellt, wir haben ein Hochregallager integriert, wir haben ein Inhouse-Lager ins Leben gerufen mit den zugehörigen Systemladungsträgern, die wir selber entwickelt haben und wir haben ein AGV-System ans Laufen gebracht. All diese Punkte wären eigentlich in einem normalen Betrieb, ich sage jetzt mal Jahr für Jahr, einzelne Steps. Wir haben es innerhalb eines Projektes durchgeführt und das ist, glaube ich, jetzt auch im Nachhinein die größte Erkenntnis, aber auch die größte Belohnung, die man sich auch gegenseitig machen kann.