
Eine neue Studie des MIT und Mecalux zeigt, dass KI bereits in 60 % der Lager integriert ist und die Produktivität und Arbeitsmodelle weltweit umgestaltet
Eine Studie von Mecalux und dem Intelligent Logistics Systems Lab des MIT, die auf einer Umfrage unter mehr als 2.000 Führungskräften aus der Logistikbranche basiert, zeigt eine rasche Einführung von Automatisierung und KI, Amortisationszeiten von zwei bis drei Jahren und eine steigende Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften in Lagern.
Während sich Einzelhändler auf den jährlichen Anstieg der Nachfrage am Black Friday vorbereiten, zeigt eine neue Studie von Mecalux und dem Intelligent Logistics Systems Lab (ILS) des MIT – das zum Center for Transportation & Logistics des Massachusetts Institute of Technology gehört – dass die Lager, die die globalen Lieferketten antreiben, in eine neue durch künstliche Intelligenz geprägte Ära eingetreten sind. Die Untersuchung stützt sich auf die Antworten von mehr als 2.000 Fachleuten aus den Bereichen Lieferkette und Lagerung aus 21 Ländern und zeigt, dass künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen keine experimentellen Tools mehr sind, sondern vielmehr Triebkräfte für Produktivität, Präzision und die Weiterentwicklung der Arbeitskräfte.
Bei mehr als 9 von 10 Lagern, die irgendeine Form von KI oder fortgeschrittener Automatisierung einsetzen, hat die Branche eine erstaunliche Reife erreicht. Mehr als die Hälfte der Unternehmen gibt an, in zunehmenden Maße oder vollständig automatisiert zu arbeiten. Dies ist besonders häufig bei großen Unternehmen mit komplexen Logistiknetzwerken und mehreren Standorten der Fall. Lagerbetriebe haben vereinzelte Pilotversuche hinter sich gelassen und setzen KI zunehmend in ihren täglichen Arbeitsabläufen ein. Dazu gehören die Kommissionierung von Bestellungen, die Bestandsoptimierung, die Wartung von Geräten, die Arbeitsplanung und die Sicherheitsüberwachung.
Fast 9 von 10 Lagern arbeiten bereits mit Automatisierungsgraden, die über die grundlegenden Prozesse hinausgehen
„Die Daten zeigen, dass intelligente Lager ihre Konkurrenten in Bezug auf Volumen, Präzision und Anpassungsfähigkeit übertreffen“, erklärt Javier Carrillo, CEO von Mecalux. „Angesichts der bevorstehenden Hochsaison sind Unternehmen, die in KI investieren, nicht nur schneller, sondern auch widerstandsfähiger, berechenbarer und besser für Schwankungen gewappnet.“
Die Studie zeigt außerdem, dass sich Investitionen in KI schneller als erwartet amortisieren. Die meisten Unternehmen geben zwischen 11 % und 30 % ihres Budgets für Lagertechnologie für Initiativen im Bereich KI und maschinelles Lernen aus, wobei sich die Investition im Durchschnitt bereits nach zwei bis drei Jahren amortisiert. Dieser Return on Investment ist auf messbare Verbesserungen bei der Bestandsgenauigkeit, der Leistung, der Arbeitseffizienz und der Fehlerreduzierung zurückzuführen. Darüber hinaus wird der Übergang von Investitionen in Pilotprojekte hin zur langfristigen Kapazitätsentwicklung verstärkt. Diese Investitionen werden durch Kosteneinsparungen, Kundenerwartungen, Arbeitskräftemangel, Nachhaltigkeitsziele und Wettbewerbsdruck vorangetrieben. Der Wert der KI geht also weit über die reine Automatisierung hinaus.

Trotz dieser Fortschritte stehen Unternehmen weiterhin vor Herausforderungen bei der Ausweitung des Einsatzes von KI in ihren Betrieben. „Der schwierigste Teil ist die letzte Phase der Implementierung: die reibungslose Integration von Menschen, Daten und Analysen in bestehende Systeme“, erklärt Dr. Matthias Winkenbach, Direktor des ILS-Labors am MIT. Zu den größten Hindernissen zählen mangelnde technische Erfahrung, Systemintegration, Datenqualität und Implementierungskosten. Dies spiegelt den erforderlichen Aufwand für die Verknüpfung fortgeschrittener Tools mit Altsystemen wider. Dennoch geben die Unternehmen an, über eine solide Grundlage im Daten- und Projektmanagement zu verfügen, und identifizieren den Einsatz geeigneter Tools, klare Roadmaps, größere Budgets und mehr interne Erfahrung als wichtige Beschleuniger für den anhaltenden Trend zur Einführung von KI.
Der Bericht widerlegt die bestehenden Befürchtungen hinsichtlich des Potenzials der Automatisierung als Ersatz für menschliche Arbeitskräfte. KI ersetzt Menschen nicht, sondern steigert die Produktivität und Arbeitszufriedenheit und erweitert die Beschäftigungsmöglichkeiten. Mehr als drei Viertel der befragten Unternehmen verzeichneten nach der Einführung von KI einen Anstieg der Produktivität und Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter, und mehr als die Hälfte gab an, die Zahl ihrer Beschäftigten erhöht zu haben. In allen Bereichen entstehen neue Rollen, wie KI- und ML-Ingenieure, Automatisierungsspezialisten, Prozessoptimierungsexperten und Datenwissenschaftler: Die Schaffung dieser Positionen lässt darauf schließen, dass intelligente Automatisierung die Rolle des Menschen im Lagerbetrieb erweitert und nicht einschränkt.
Die Studie bietet einen repräsentativen Überblick über den Reifegrad der Automatisierung und die Einführung von KI/ML in verschiedenen Branchen und Regionen
Mit Blick auf die Zukunft planen fast alle befragten Unternehmen eine Ausweitung ihres Einsatzes von KI in den nächsten zwei bis drei Jahren. Beachtliche 87 % planen eine Aufstockung ihrer KI-Budgets, und 92 % führen bereits neue Projekte in diesem Bereich durch oder planen solche. Der Bericht zeigt, dass die nächste Herausforderung im Bereich der Technologien zur Entscheidungsfindung liegen wird – insbesondere bei der generativen KI. Unternehmen bezeichnen genAI als die wertvollste Methode in modernen Logistikzentren und nennen als Gründe dafür Anwendungen wie automatisierte Dokumentation, Optimierung der Lagerverteilung, Gestaltung von Prozessabläufen und Codegenerierung für Automatisierungssysteme. Im Zuge der Weiterentwicklung dieser Fähigkeiten wird KI einer wachsenden Zahl von Lagern beim Übergang von der prädiktiven Analyse zum automatisierten Handeln helfen.
„Traditionelles maschinelles Lernen ist sehr effektiv bei der Vorhersage von Problemen, während generative KI die Entwicklung von Lösungen erleichtert“, betont Dr. Winkenbach. „Aus diesem Grund wird sie von Unternehmen heute als der größte Wertschöpfungstreiber in Lagern angesehen. Die greifbaren Vorteile der Automatisierung führen letztendlich zu einer Steigerung der Produktivität, wodurch die Systeme reibungsloser, schneller und mit weniger Unterbrechungen arbeiten.“
In der Studie wird deutlich, dass mit Beginn der intensivsten Zeit des Jahres für die Logistikbranche die Lager, die die Bestellungen zum Black Friday abwickeln, nicht nur automatisiert werden, sondern sich zu intelligenteren Systemen entwickeln. KI steigert die Leistung, unterstützt die Mitarbeiter und ermöglicht neue Funktionen in globalen Netzwerken. Die kommenden Jahre versprechen eine noch stärkere Integration von Daten und Entscheidungsfindung in die Lagerabläufe.